Costa Rica: Vier Stunden zu Fuß zum Digitalunterricht
Weil sie in ihren Heimatdörfern kein Internetsignal empfangen, laufen Schülerinnen und Schüler in Costa Rica seit Beginn der Coronapandemie täglich vier Stunden durch die Berge, um ihre Schulaufgaben herunterzuladen.
Schüler aus der Schule Liceo Roca Quemada aus dem indigenen Territorium Alto Chirripó in Costa Rica marschieren seit März jede Woche vier Stunden durch die Berge ihrer Heimatregion, um am digitalen Unterricht während der Coronapandemie teilzunehmen. Erst in Grano de Oro im zentralcostaricanischen Turrialba empfangen die Schüler mit ihren Handys das notwendige Internetsignal, um von ihren Lehrern die Aufgaben zugemailt zu bekommen oder mit ihnen per Telefon sprechen zu können, berichtet die Tageszeitung "Nacion".
Nach dem Unterricht geht es wiederum weitere vier Stunden zurück in ihr Heimatdorf. Von den 140 Schülern aus den 16 Gemeinden der Bildungseinheit Roca Quemada hätten nur 14 ein eigenes Mobiltelefon. Weitere 97 hätten zwar einen Computer, aber es gebe derzeit in ihren Unterkünften keinen Strom oder Internet, berichtet Schuldirektorin Hellen Villanueva.