Unterricht via Fernsehen

Wenn in Mexiko am 24. August das Schuljahr 2020/21 beginnt, werden die Klassenräume trotzdem vorerst leer bleiben. Ein Beginn des Präsenzunterrichts sei aufgrund der nach wie vor andauernden Corona-Pandemie nicht möglich, verkündetet der Sekretär für Bildung Esteban Moctezuma gemeinsam mit Präsident Manuel Lopez Obrador am Montag, 3. August 2020, in einer Fernsehansprache. „Wir alle möchten gemeinsam mit unseren Lehrern, die wir vermissen, in die Klassenräume zurückkehren. Das Risiko für Gesundheit und Leben bleibt jedoch hoch“, so Moctezuma.

Um den Millionen Schülerinnen und Schüler trotzdem Unterricht zu ermöglichen, hat die Regierung ein Abkommen mit den vier größten TV-Sendern des Landes getroffen, den Unterricht via Fernsehen zu übertragen. Ab Ende des Monats werden dort die Lehrinhalte 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche übertragen. Laut einer extra durchgeführten Studie sei so die Reichweite am höchsten, da fast jeder Haushalt, auch in den ärmeren Regionen Mexikos, einen Anschluss besitze, hieß es seitens des Bildungsministeriums.

Wie lange der Präsenzunterricht noch ausfallen muss, ist nach wie vor nicht prognostizierbar. Gerade erst hat Mexiko mit 440.000 Infizierten und knapp 50.000 Toten Großbritannien an dritter Stelle weltweit abgelöst. Nur in den USA und in Brasilien sind mehr Leute mit Covid-19 infiziert und daran gestorben. Daher „ist es obligatorisch, nach Alternativen und Antworten auf die derzeitige Situation zu suchen, damit die Jungen und Mädchen des Landes weiterhin Zugang zu Bildung haben“, erläuterte Moctezuma den Beschluss der Regierung.