Chile: Mapuche-Aktivistin stirbt bei Konflikt mit Sicherheitsdienst
Bei einem Konflikt zwischen einer Gruppe von Mapuche und privaten Wachleuten in Chile ist eine junge Frau durch Schüsse ums Leben gekommen. Noch ist nicht eindeutig geklärt, wie es zu der Eskalation kam.
In Chile ist ein Konflikt zwischen einer Gruppe der indigenen Mapuche und privaten Wachleuten eskaliert. Bei der Eskalation in der südlichen Region Los Ríos kam eine 25-jährige Frau durch Schüsse ums Leben, wie lokale Medien berichten. Chiles Innenminister Rodrigo Delgado verurteilte die Eskalation am Mittwoch und kündigte Ermittlungen zu den – so wörtlich – "bedauernswerten" Ereignissen an.
Was genau passiert ist, ist noch nicht eindeutig geklärt. Laut Polizeibericht hätten sich eine Gruppe von Mapuche-Aktivisten auf einer privaten Wohnanlage aufgehalten. Daraufhin seien sie von Wachleuten aufgefordert worden, das Gelände zu verlassen. Die Mapuche hätten daraufhin bewaffnete Verstärkung gerufen. Daraufhin sei die Lage außer Kontrolle geraten. Rund 20 Aktivisten hätten Teile der Wohnanlage angezündet, ohne jemanden zu verletzen, berichtet die chilenische Tageszeitung "La Tercera". Innenminister Delgado teilte mit, dass der Eigentümer der Wohnanlage, die Polizei gerufen hätte. Nach Eintreffen der staatlichen Sicherheitsbeamten sei es dennoch zur Gewalt gegen die Demonstranten gekommen.
Die örtliche Mapuche-Gemeinde teilte hingegen mit, dass die getötete Frau "von angeheuerten Söldner-Wachen einer Wohnanlage in die Stirn geschossen" worden sei, so das chilenische Nachrichtenportal "BioBio". Bei dem Opfer handelt es sich um die 25 Jahre alte Emilia H. aus dem Umfeld der Mapuche-Gemeinde. Sie selbst ist keine ethnische Ureinwohnerin. H. war Teil einer Aktion, die mit dem Aufbau eines Protestcamps gegen die Privatisierung von Land und den exklusiven Zugang zu den umliegenden Stränden demonstriert. (bb)