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Brasilien: Lateinamerikas Energieriese Eletrobras wird privatisiert

Flagge Brasilien

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Nach zweieinhalb Jahren Vorarbeit wird mit der brasilianischen Firma Eletrobras nun das größte Energieunternehmen Lateinamerikas privatisiert. Präsident Jair Bolsonaro sowie Wirtschaftsminister Paulo Guedes waren am Dienstag vergangener Woche bei der Öffnung der Börse persönlich anwesend. 

Wirtschaftsminister Guedes zufolge hat Eletrobras zuletzt mehr und mehr an Investitionskraft verloren. Daher sei eine Privatisierung unumgänglich gewesen, so Guedes. 60 Jahre lang war der brasilianische Staat Mehrheitsaktionär des Versorgungsunternehmen, das 14.000 Beschäftigte zählt und 2021 umgerechnet 1,05 Milliarden Euro Gewinn machte. Nach Abschluss des Privatisieungsprozesses in einigen Wochen wird der Anteil des brasilianischen Staates nur noch 45 Prozent betragen gegenüber bislang 72 Prozent. Der Verkauf der Aktien erbrachte einen Erlös von umgerechnet 5,495 Milliarden Euro (Preis einer Aktie: 8,90 Euro). Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zählten zu den Interessenten auch Infrastrukturfonds aus Kanada und Singapur. Es handelte sich um eines der größten Aktiengebote in diesem Jahr weltweit. 

Strompreis soll günstiger werden 

Eletrobras sei der größte Erzeuger von sauberer und erneuerbarer Energie in der freien Welt und garantiere die Energiesicherheit Brasiliens, so Wirtschaftsminister Guedes. Der Minister für Bergbau und Energie Adolfo Sachsida erklärte, die Privatisierung werde dem brasilianischen Endverbraucher zugute kommen. Die Abhängigkeit des Landes von der Wasserkraft nehme ab, die Stromrechnung werde künftig niedriger ausfallen. Eletrobras könne nun umfangreich investieren. 

Die Privatisierung von Eletrobras kommt der Krönung der Privatisierunsagenda der wirtschsftsliberalen Regierung von Präsident Bolsonaro gleich, wenige Monate vor der nächsten Präsidentschaftswahl. Alle Umfragen räumen Ex-Präsident Lula derzeit gute Siegchancen ein. Dessen Arbeiterpartei PT lehnte die Privatisierungspläne von Beginn an ab, auch weil Sozialprogramme wie  „Luz para todos“ („Licht für alle“) in Gefahr seien. Zudem habe es im Privatisierungsprozess Regelwidrigkeiten gegeben, die die brasilianische Justiz noch beschäftigen dürften, kritisiert die PT. Eine Regierung Lula, da sind sich die Beobachter einig, würde die Privatisierung von Eletrobras allerdings auch nicht rückgängig machen.

bs (reuters, el país)

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