Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Brasilien |

Brasilien: Politiker in illegale Goldförderung verstrickt

Das Floß des Goldgräbers saugt den Schlamm vom Boden auf und wäscht das Gestein heraus. Mit gefährlichen Chemikalien wird das Gold vom restlichen Gestein getrennt. Zurück bleibt verseuchtes Wasser. Foto (Symbolbild): Adveniat/Tina Umlauf

Das Floß des Goldgräbers saugt den Schlamm vom Boden auf und wäscht das Gestein heraus. Mit gefährlichen Chemikalien wird das Gold vom restlichen Gestein getrennt. Zurück bleibt verseuchtes Wasser. Foto (Symbolbild): Adveniat/Tina Umlauf

Ein Politiker der Partei von Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro soll Millionenbeträge durch illegale Goldförderung auf dem Gebiet des Indigenenvolkes der Yanomami verdient haben. Die Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtete am Donnerstagabend, 19. Mai 2022 (Ortszeit) über den Fall. Innerhalb von zwei Jahren soll die von dem Politiker angeführte Gruppe Gold im Wert von 40 Millionen Euro aus dem indigenen Reservat gefördert haben. Dies hätten Ermittlungen der Bundespolizei ergeben.

Der Unternehmer Rodrigo Martins de Mello ist Kandidat der "Liberalen Partei" (PL) für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Oktober. Die Partei beherbergt auch Präsident Bolsonaro, der im Oktober für seine Wiederwahl kandidiert. Martins de Mello hatte in der Vergangenheit Lobbyarbeit für die Legalisierung der Goldförderung auf indigenen Gebieten gemacht. Die "Garimpeiros", wie die Goldschürfer genannt werden, gehören zum harten Kern von Bolsonaros Unterstützern.

Quecksilber verseucht das Flusswasser

Bolsonaro setzte sich bereits vor seiner Wahl 2018 für die Reduzierung der Indigenengebiete und deren Öffnung für die wirtschaftliche Ausbeutung ein. Laut der Verfassung dürfen nur Indigene von ihrem angestammten Land und dessen Reichtümern profitieren. In dem Yanomami-Reservat im Norden Amazoniens sollen sich bis zu 20.000 illegale "Garimpeiros" aufhalten. Immer wieder kommt es dort zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Goldsuchern und Einheimischen. Diese werfen den Eindringlingen vor, die Flüsse mit Quecksilber zu verunreinigen. Bolsonaro und seiner Regierung werfen sie Untätigkeit vor.

Martins de Mello ist Eigentümer eines Lufttaxi-Unternehmens, das Dienstleistungen für die Zentralregierung erbringt. So transportieren die Kleinflugzeuge seit 2014 Ärzte des staatlichen Gesundheitsdienstes zu den indigenen Dörfern. Laut der Bundespolizei sollen Kleinflugzeuge und Hubschrauber die Goldschürfer und Equipment in das Reservat gebracht und das Gold so abtransportiert haben, erklärte die Bundespolizei. Auch das Mineral Kassiterit soll illegal abgebaut worden sein.

Quelle: kna

Weitere Nachrichten zu: Umwelt, Indigene

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz