Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Brasilien |

Brasilien: Erstmals über 3.000 Corona-Tote an einem Tag

Mehr als 85.000 Neuinfektionen und über 3.000 Tote innerhalb eines Tages - das ist der traurige Rekord der sich derzeit in Brasilien rasant ausbreitenden Corona-Pandemie. Während einer Fernsehansprache von Präsident Bolsonaro kam es spontan zu Straßenprotesten.

Coronavirus. Bild: Flickr, CCO1.0

Coronavirus. Bild: Flickr, CCO1.0

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien hat mit 3.158 Opfern innerhalb von 24 Stunden einen neuen Tagesrekord erreicht. Das berichten Medien am Dienstagabend, 23. März 2021 (Ortszeit). Zudem wurden rund 85.000 Neuinfektionen gemeldet. Am Abend kam es daraufhin während einer Fernsehansprache von Präsident Jair Messias Bolsonaro zu Protesten. Bolsonaro hat die Pandemie bisher heruntergespielt; angesichts sinkender Umfragewerte setzt er nun aber auf Corona-Hilfen und die Beschaffung von Impfstoffdosen.

Derzeit scheint die Pandemie in Brasilien außer Kontrolle geraten zu sein. Am 10. März wurde erstmals die Marke von 2.000 Toten pro Tag überschritten, am 16. März war mit 2.798 Toten der bisherige Tagesrekord aufgestellt worden. In den vergangenen Tagen verzeichnet Brasilien rund ein Viertel aller Corona-Toten weltweit, obwohl die 210 Millionen Brasilianer nur 2,7 Prozent der Weltbevölkerung darstellen. Heute wird die Marke von insgesamt 300.000 Corona-Toten innerhalb von 12 Monaten überschritten.

Impfungen verzögern sich mangels Impfstoff

Bolsonaro sprach von "unermüdlichen Bemühungen der Regierung", um die hohen Todeszahlen zu reduzieren. "2021 wird das Jahr der Impfungen", so Bolsonaro, der sich jedoch weigert, sich selbst impfen zu lassen. Bis Jahresende würden mehr als 500 Millionen Impfdosen bereitstehen, um alle Brasilianer zu impfen, versprach der Präsident. Experten halten diese Prognose angesichts stockender Impfstoff-Lieferungen für nicht erreichbar.

In vielen Städten wurde Bolsonaros Ansprache von Protesten begleitet. Empörte Bürger stellten sich an ihre Fenster, schlugen auf Kochtöpfe und beschimpften den Präsidenten. Um wieder an Popularität zu gewinnen, hat die Regierung neue Corona-Nothilfen auf den Weg gebracht. Ab Mitte April werden vier Monatsraten an Bedürftige ausgezahlt, rund 23 Euro für Alleinstehende, 38 Euro für Familien und 57,50 Euro für alleinerziehende Mütter.

Regierung zahlt Corona-Nothilfen an Bedürftige

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung Hilfen ausgezahlt. Allerdings waren die Beträge damals mehr als doppelt so hoch. Neben einem Umfragehoch für Bolsonaro sorgten die Hilfen dafür, dass Brasiliens Wirtschaft in 2020 nur um 4 Prozent einbrach. Ohne die Hilfen wäre es wahrscheinlich das Doppelte gewesen. Dass die jetzigen Hilfen einen ähnlichen Effekt haben werden, ist zweifelhaft: Die Zahl der Berechtigten wurde von damals 68 Millionen - also einem Drittel aller Brasilianer - auf nun 46,6 Millionen Berechtigte reduziert.

Quelle: kna

Weitere Nachrichten zu: Soziales

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz