Brasilien: 21 Tote nach Starkregen in Bundesstaat São Paulo
Nach starken Regenfällen am Wochenende in Brasiliens Bundesstaat São Paulo haben Erdrutsche und Überschwemmungen mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. Wie Marco Vinholi, Minister für regionale Entwicklung in Brasiliens bevölkerungsreichstem Bundesstaat mitteilte, seien in elf Städten rund 500 Menschen obdachlos geworden, berichtet das brasilianische Nachrichtenportal "G1" am Montag, den 31. Januar 2022.
Das Hochwasser vom Wochenende habe zeitweise rund 500.000 Familien aus ihren Häusern gezwungen, zogen die Behörden eine erste Bilanz zum Ausmaß der Unwetter. Drei Personen einer Familie in der Stadt Embu seien Angaben der Stadtverwaltung getötet worden, als ein Erdrutsch ihr Haus zerstörte. Vier weitere Personen des Haushaltes konnten von der Feuerwehr gerettet werden. Vier Kinder starben in Francisco Morato, teilte Sao Paulos Gouverneur João Doria mit. Vier weitere Menschen seien in Franco da Rocha ums Leben gekommen. Weitere Todesopfer wurden aus Ribeirão Preto und Jaú gemeldet.
Auch im Bundesstaat Bahia im Nordosten war es vergangene Woche erneut zu außergewöhnlich starkem Regen gekommen. Die Niederschläge seien weniger heftig ausgefallen als im Dezember 2021, als 27 Menschen starben. Doch habe es erneut Überschwemmungen gegeben berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil. In der 80.000-Einwohnerstadt Senhor do Bonfim seien die Entwässerungskanäle übergelaufen. 25 Menschen verloren ihre Häuser. Angaben des städtischen Zivilschutzes zufolge regnete es in einigen Teilen der Stadt in 20 Minuten rund 90 Millimeter.
In der gesamten Bahia-Region erreichte die Regenmenge in einer Stunde 50 Millimeter und damit mehr als Regen als sonst binnen einer Woche vom Himmel fällt. Der Botschafter der Europäischen Union in Brasilien, Ignacio Ybáñez, kündigte für den Bundesstaat derweil EU-Nothilfen in Höhe von 6,3 Millionen Real (1,08 Millionen Euro) an. Wie die Tageszeitung "Correo" berichtet erhalten von den Überschwemmungen betroffene Familien Einmalzahlungen in Höhe von 500 Euro für Mietzahlungen, Lebensmittel, Baustoffe und Gesundheitskosten. (bb)
„Regen, Unwetter, Überschwemmungen – und kein Ende in Sicht.“ - Aufgrund der aktuellen Situation in Brasilien stellt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat 200.000 Euro für die Überschwemmungsopfer bereit.