Auszeichnung für Brasiliens Favela-Organisation CUFA in Davos

Ein CUFA-Helfer verteilt während der Pandemie Lebensmittel an eine Favela-Bewohnerin. Foto: Tobias Käufer
Die Favela-Organisation CUFA aus Brasilien ist beim Weltwirtschaftsforum für ihren Einsatz für die Bevölkerung in den brasilianischen Armenvierteln ausgezeichnet worden. Den Preis der Schwab-Foundation nahm CUFA-Gründer und Sozialunternehmer Celso Athayde entgegen. Er habe sich für eine nachhaltige Förderung der in den lebenden Armenvierteln lebenden Menschen und deren Potential eingesetzt.
Die Welt müsse eine Wahl treffen, so Athayde in Davos. "Wir werden entweder vom Reichtum profitieren, den die Favelas produzieren, oder wir werden weiterhin die Folgen der sozialen Ausgrenzung zu tragen haben, die die Weltelite nach wie vor produziert“, sagte der Brasilianer in Davos.
Favela-Holding unterstützt lokale Firmen
Die Favela-Organisation CUFA organisierte während der Corona-Pandemie in den brasilianischen Armenvierteln unter anderem Lebensmittelspenden für tausende Bewohner, zudem zahlte die Organisation Hilfsgelder an Favela-Mütter. Athayde gründete auch eine Favela-Holding, die lokale Firmen in den Armenvierteln unterstützt.
„Ich komme aus einem Ort in Brasilien, der für soziale Ausgrenzung steht", berichtete Athayde. Er habe selbst sechs Jahre lang mit seiner Mutter auf der Straße gelebt. In Brasilien lebten 17 Millionen Menschen in Favelas, das entspreche etwa der doppelten Bevölkerung der Schweiz. "Und das ist die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu den grundlegendsten Diensten haben“. Fatalismus sei aber nicht der richtige Weg: „Favelas sind Orte der Widerstandskraft und Freude. Die Favela ist kein Ort der Not, sondern ein Ort der Stärke und des Vertrauens." Dieses Potential müsse genutzt werden.