Argentinien: Abholzung des Gran Chaco wirkt sich auf Klima aus
Während die Blicke der Welt sich auf das Amazonasgebiet richten, verschwinden auch in der überwiegend in Argentinien gelegenen Waldregion Gran Chaco immer mehr Bäume.
Der Gran Chaco, dessen Vegetation aus Trockenwäldern und Savannen besteht, verteilt sich mit einer Gesamtfläche von 1,1 Millionen Quadratkilometern auf Argentinien (60 Prozent), Paraguay (23 Prozent), Bolivien (13 Prozent) und Brasilien (4 Prozent). Die zunehmende Abholzung der Bäume für den Anbau von Soja und für Rinderweiden belasten das Klima und sorgen für steigende Temperaturen.
Agrargrenze rückt immer weiter vor
Einer Studie argentinischer und deutscher Forscher zufolge, ist im Gran Chaco 19 Mal mehr Kohlendioxid gespeichert als bislang angenommen. Im argentinischen Teil wurden in den vergangenen 30 Jahren über 80.000 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Bolivien hat im Vergleich mehr Schutzgebiete eingerichtet, allerdings wüteten hier in den vergangenen Jahren Waldbrände. Insgesamt wurden seit 1985 im Gran Chaco 140.000 Quadratkilometer Wald abgeholzt, etwas mehr als die Fläche Englands. Die Agrargrenze ist immer weiter vorgerückt. Indigene Gemeinden wurden von ihrem Land verdrängt. Die Entwicklung trifft vor allem die arme Bevölkerung hart, denn gerade die Provinzen in der Gran-Chaco-Region im Norden Argentiniens zählen zu den ärmsten.
Der Gran Chaco ist darüber hinaus Lebensraum des inzwischen vom Aussterben bedrohten Jaguars. Nicht nur die Abholzung drängt die Raubkatze zurück, auch Viehzüchter machen Jagd auf die Tiere, da sie Angriffe auf ihre Herden fürchten. Durch das Aussterben der Wildkatze gerät jedoch das empfindliche Ökosystem aus dem Gleichgewicht.