Zehntausende protestieren gegen Macri-Regierung
In Argentinien haben Zehntausende gegen die neoliberale Regierung von Präsident Mauricio Macri und die immer schwieriger werdenden Lebensbedingungen im südamerikanischen Krisenland demonstriert. Ein Bündnis von linken Parteien, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und Arbeitslosen-Vereinigungen blockierte am Mittwoch, 4. September 2019, die Prachtstraße „Nueve de Julio“ und kündigte an, vor dem dort gelegenen Sozialministerium zu campieren, bis ihre Forderungen erfüllt seien, so Medienberichte.
„Auf dieselbe Art und Weise, wie sie den Internationalen Währungsfonds, die Nationalbank und die Spekulanten zufriedengestellt haben, so sollen sie auch auf die fortgeschrittene Krise für die Menschen reagieren, die am meisten betroffenen sind“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen 41 Jahre alten Demonstranten. Wegen der rasant steigenden Lebensmittelpreise wurden vor allem Hilfsprogramme für die Ärmsten, der Erhalt von Arbeitsplätzen und Lohnerhöhungen gefordert.
Präsident Macri war vor vier Jahren mit dem Versprechen ins Amt gewählt worden, die Armut im Lande zu bekämpfen. Heute gilt amtlichen Angaben zufolge jeder dritte Argentinier als arm. Die Inflation beträgt allein in 2019 bereits über 50 Prozent, nur in Venezuela ist der Kaufkraftverlust höher. Gleichzeitig hat der heimische Peso seit Macris Niederlage bei den Vorwahlen im August fast ein Viertel seines Wertes eingebüßt, so dass viele Menschen den Dollar bevorzugen, was die Talfahrt weiter anheizt. Bisher konnte auch die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen den Peso kaum stützen. (bb)