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Argentinien führt wieder Devisenkontrollen ein

In Argentinien spitzt sich die Schuldenkrise zu. Der Peso verliert weiter an Wert. Nachdem drei Ratingagenturen das Land herabgestuft haben, zieht die Regierung die Reißleine und schränkt den Devisenhandel ein.

Der Eingang zur Zentralbank von Argentinien. Foto: picture alliance/Demotix

Um die Landeswährung Peso zu stützen und eine weitere Kapitalflucht aus dem hoch verschuldeten Land verhindern, begrenzt die argentinische Zentralbank Devisenkäufe. Dazu wurde sie von der Regierung in Buenos Aires ermächtigt. Von der Anordnung betroffen sind große Exporteure, die nun eine Erlaubnis der Zentralbank zum Kauf von Fremdwährungen und zur Überweisung von Devisen ins Ausland benötigen. Zudem müssen Kreditinstitute größere Verschiebungen ihres Vermögens künftig von der Zentralbank genehmigen lassen, wie diese mitteilte. "Wir alle können mit Verantwortungsbewusstsein und Vernunft dabei helfen, den Argentiniern Ruhe zu geben. Jeder an seiner Stelle", schrieb Staatschef Mauricio Macri bei Twitter. "Als Präsident ist das meine einzige Priorität. All mein Handeln weist in diese Richtung." In Argentinien hat sich die Schuldenkrise zuletzt zugespitzt.

Kreditwürdigkeit verschlechtert

Alle drei großen Ratingagenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Land herab. Die Agentur Fitch korrigierte das Rating von CCC auf RD. Die Bewertung bedeutet Restricted Default, also so viel wie eingeschränkter Kreditausfall, und ist nur eine Stufe vom Rating für Zahlungsausfall entfernt. Moody's stufte die Schulden von Argentinien von B2 auf Caa2 hinab. Damit gelten die Kredite des Landes bei der Ratingagentur jetzt als "extrem spekulativ".

Argentinien steht seit Wochen verstärkt unter Druck durch einen Kursrutsch der heimischen Währung Peso. Diese hat seit dem 11. August zum Dollar mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Damals hatte der wirtschaftsfreundliche Präsident Macri eine Vorwahl gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Alberto Fernandez verloren. Dieser gilt nun als Favorit für die Präsidentenwahl im Oktober. An den Finanzmärkten gibt es die Sorge, dass der Peso-Verfall dazu führen könnte, dass das Land seine Dollar-Schulden nicht mehr begleichen kann.

Neben der Fälligkeit von Staatsanleihen will die argentinische Regierung auch den Rückzahlungstermin für die Milliardenkredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) verschieben. Er habe mit dem Fonds Verhandlungen über die Fälligkeit der Kredite aufgenommen, sagte Finanzminister Hernán Lacunza. "Wir verstehen, dass die Regierung diesen Schritt gemacht hat, um für Liquidität zu sorgen und die Reserven zu schützen. Wir stehen in diesen herausfordernden Zeiten an der Seite von Argentinien", sagte IWF-Sprecher Gerry Rice. Als der argentinische Peso im vergangenen Jahr stark abwertete, hatte der IWF Argentinien einen Bereitschaftskredit in Höhe von 57 Milliarden US-Dollar gewährt.

Quelle: Deutsche Welle, kle/wa (rtr, dpa)

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