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Peru: Stierkämpfe werden wieder aufgenommen

Pandemiebedingt hatte es seit März 2020 in Peru keine Stierkämpfe mehr gegeben. Tierschützer protestieren gegen die Rückkehr des gewaltsamen Spektakels.

Stierkampf in Sevilla, Spanien. Symbolbild: pixabay, CCO1.0

Stierkampf in Sevilla, Spanien. Symbolbild: pixabay, CCO1.0

Nach langer Pause hat am Samstag, 13. November 2021 der erste Stierkampf seit Beginn der Pandemie in Lima stattgefunden. Das Aussetzen des Spektakels habe für Veranstalter, Viehzüchter und Toreros harte finanzielle Einbußen bedeteutet, ebenso wie für die Fahrer, die die Stiere zu den Arenen transportieren, und die fliegenden Händler vor und in den Arenen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Kritiker: Stierkampf ist Tierquälerei 

Während den Stieren bei Kämpfen in Portugal der Tod erspart bleibt, hat sich in einigen lateinamerikanischen Ländern die spanische Kolonialtradition fortgesetzt. Die Tierrechtsorganisation PETA hält aber auch den sogenannten „blutlosen“ Stierkampf für Tierquälerei. Das Töten finde dann später außerhalb der Arena statt. Bei Stierkämpfen würden die Tiere grundsätzlich zu Unterhaltungs- und Profitzwecken ausgebeutet. 

Der Stierkampf kam im 16. Jahrhundert mit den spanischen Konquistadoren auf den amerikanischen Kontinent. In Peru begeistert er Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Im Land gibt es weit mehr Stierkampfplätze als Fußballstadien: 199 gegenüber 80. Die Karten sind mit einem Preis von umgerechnet mehreren hundert Dollar deutlich teurer als Fußballtickets, es herrscht dennoch eine große Nachfrage. 

Corona schaffte 2020, was Tierschützer bis dahin erfolglos versucht hatten: eine Aussetzung der Stierkämpfe, darunter "La Feria del Señor de los Milagros", das größte Event in Peru. Es findet bereits seit 255 Jahren statt. Vor Ausbruch der Pandemie soll die Zahl der Stierkämpfe in Peru etwa 700 pro Jahr betragen haben. Bei diesen wurden ungefähr 2.500 Stiere getötet. 

Verfassungsgerichtsurteil gegen Stierkampfverbot

Tierschützer bedauern, dass die Stierkämpfe nun wieder aufgenommen würden, obwohl die Pandemie auch keineswegs beendet sei. Die Aktivistin Rota Oyague von der Organisation Perú Antitaurino (Peru gegen den Stierkampf) spricht von einer anachronistischen Tradition, die keinen positiven Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leiste. Im Februar 2020 entschied Perus Verfassungsgericht gegen eine Petition, die gefordert hatte, die Stierkämpfe und die ebenfalls sehr populären Hahnenkämpfe zu verbieten. Unterzeichnet worden war sie von gerade einmal 5.286 Bürgerinnen und Bürgern. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass es keine „Universelle Erklärung der Tierrechte“ gebe.

Stierkämpfe hätten in Peru mehr Anhänger als der Fußball, schreibt die Nachrichtenagentur AFP in einem Bericht. Zu den lateinamerikanischen Ländern, die die aus Spanien stammende Tradition ebenfalls pflegen, zählen Mexiko, Kolumbien und Ecuador. 

bs (afp, peta)

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