Peru: Flutwelle nach Tonga-Vulkanausbruch löst Ölpest aus
Nach dem Vulkanausbruch vor der Küste Tongas hat eine Flutwelle in Peru eine Ölpest ausgelöst. Zu Wochenbeginn sperrten die Behörden im rund 10.000 Kilometer entfernten Pazifik-Anrainerland drei mit Erdöl verschmutze Strände in der Nähe der Hauptstadt Lima ab, berichtet die Tageszeitung "El Comercio". Ein Gebiet von drei Kilometern Länge sei stark verschmutzt, informierte Umweltminister Rubén Ramírez. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, protestierten am Dienstag, 18. Januar 2022 hunderte Fischer gegen die Umweltkatastrophe.
Mit einer großen peruanische Flagge, Fischernetzen und Schildern mit der Aufschrift "Nein zur Umweltkriminalität", "Unsere Familien sind wirtschaftlich betroffen" und "Repsol-Killer der Meeresfauna" demonstrierten die Fischerleute gegen den Betreiber der Raffinerie "La Pampilla". Angaben des Ministeriums für Zivilschutz zufolge, war die Flutwelle am Samstag auf die Ölraffinerie getroffen. Der Tanker "Mare Doricum", der gerade beladen wurde, sei dabei beschädigt worden, so die Tageszeitung "Gestión".
Dem Unternehmen mit Sitz in Spanien drohe nun eine Strafe von bis zu 30 Millionen Euro. Aus der Kommunalverwaltung von Lima hieß es, die Firma habe die Stadt nicht von dem Tankervorfall informiert. Der Vulkanausbruch im Südpazifik am Samstag war einer der schwersten seit Jahrzehnten. Die Erschütterungen seien laut der Nachrichtenagentur AFP noch im weit entfernten Alaska gemessen geworden. Die Eruption führte zu Tsunamiwellen, die an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA spürbar waren. In Tonga starben mindestens drei Menschen. In Peru ertranken zwei Frauen durch ungewöhnlich hohe Wellen.