Papst empfängt Ecuadors Präsidenten Lasso
Papst Franziskus hat am Samstag Ecuadors Staatspräsidenten Guillermo Lasso empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Lasso regiert seit 2021 und ist einer der letzten konservativen Präsidenten im derzeit überwiegend von linken Politikern regierten Südamerika. Der frühere Banker war viele Jahre Mitglied der katholischen Laienvereinigung Opus Dei. Gegen seine marktwirtschaftlich orientierte Politik hatte es 2022 landesweite Streiks und Proteste gegeben.
Laut Vatikan-Mitteilung sprach Lasso nach dem Treffen mit dem Papst auch mit Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin und mit dem vatikanischen Außenminister Paul Gallagher. Dabei sei der Beitrag der Kirche zu Bildung und medizinischer Versorgung betont worden. Ferner habe man die Bedeutung eines "aufrichtigen und dauerhaften Dialogs zwischen Staat und Kirche angesichts der grundlegenden Herausforderungen in der Gesellschaft" unterstrichen.
Ferner habe es einen "fruchtbaren Austausch" über die politische und soziale Lage in Südamerika gegeben. Die ist derzeit in mehreren Ländern von schweren Krisen des demokratischen Systems und von inneren Unruhen gekennzeichnet. Man habe über die Bemühungen gesprochen, zu friedlichen Lösungen zu kommen. Weitere Themen seien Lebensschutz, die Reform der Strafjustiz, Respekt für die indigene Bevölkerung sowie der Umweltschutz gewesen.
Nach inoffiziellen Angaben dauerte das Gespräch mit rund 50 Minuten (ohne Übersetzer) ungewöhnlich lang. Beobachter vermuten, dass auch eine mögliche Teilnahme des Papstes am Eucharistischen Weltkongress in Quito im September 2024 ein Thema gewesen sein könnte. An der vorherigen Auflage 2021 in Ungarn hatte der Papst persönlich teilgenommen, zu anderen hatte er einen Kardinal als Legaten entsandt.
Papst hat auch Paraguays Präsidenten empfangen
Einen Tag zuvor traf empfing der Papst den Präsidenten von Paraguay, Mario Abdo Benitez, in Audienz. Wie der Vatikan mitteilte, trafen der Präsident und seine Delegation anschließend auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenminister Erzbischof Paul Gallagher zusammen. Kurz nach seiner Amtseinführung 2018 hatte Benitez schon einmal den Vatikan besucht.
In den Gesprächen sei es vor allem um lokale Themen in dem südamerikanischen Land gegangen, so der Vatikan. Dazu zählten die Zusammenarbeit mit der Kirche und die gesellschaftlichen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Armut und Ungleichheit. Weitere Inhalte seien etwa die Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie gewesen.