Pandora Papers: Lasso und Piñera weisen Vorwürfe zurück
Auch die Namen südamerikanischer Politiker finden sich in den Daten der "Pandora Papers", die Aufschluss geben über illegale Geldanlagen in Steueroasen. Die Staatschefs von Ecuador und Chile wiesen die Vorwürfe umgehend zurück.
Die Veröffentlichung von Millionen von Dokumenten über Finanzgeschäfte von Politikern, Amtsträgern und Firmenvorständen in Steueroasen schlägt auch in Südamerika erste Wellen. In den "Pandora Papers"-Recherchen taucht neben Ecuadors amtierenden Präsidenten Guillermo Lasso auch Chiles Staatschef Sebastián Piñera auf, berichten internationale Medien am Wochenende über das Datenleck zu internationalen Steueroasen.
Über Twitter versicherte Lasso am Sonntag, 3. Oktober 2021, er würde keine Immobilien in Steueroasen besitzen. Sein Vermögen, das in dem Riesen-Datenleak erwähnt wird, sei das Ergebnis seiner Tätigkeit in der Bank von Guayaquil, wo über einen lokalen Finanztrust Auslandsinvestitionen getätigt worden sein sollen, so das Staatsoberhaupt in einer ersten Erklärung zu den Vorwürfen. Mit den Journalistinnen und Journalisten vom Internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ), das die "Pandora Papers" ausgewertet hat, habe er "freiwillig und offen" zusammengearbeitet.
Auch Chiles Präsident Piñera, einer der reichsten Menschen seines Landes, bestritt am Sonntag jegliches Fehlverhalten, so die Nachrichtenagentur EFE. Veröffentliche Unterlagen der Pandora Papers legen nahe, dass die Familie des Politikers der größte Anteilseigner des umstrittenen Mega-Bergbauprojekts Dominga in Nordchile war, das teilweise über das Steuerparadies auf den Virgin Islands abgewickelt wurde. In einer Erklärung erklärte der Milliardär, er sei an dem Verkaufsprozess weder beteiligt noch davon informiert gewesen. (bb)