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Kolumbien |

Pandemie sorgt für Waffenruhe in Kolumbien

Während der Corona-Pandemie haben in Kolumbien die Kämpfer der ELN-Guerilla ihr Waffen vor 40 Tagen niedergelegt. Seitdem ruht der Konflikt mit dem Militär. Die ELN knüpft das an die Forderung der Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit der Zentralregierung.

In Kolumbien gibt es laut Erkenntnissen des Analyse-Zentrums CERAC seit 40 Tagen keine direkten Kämpfe zwischen der Regierung und ELN-Guerilla mehr. Am 29. März hatte die ELN-Guerilla vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einen einseitigen Waffenstillstand verkündet. Zwar habe die Armee ihrerseits keinen Waffenstillstand angekündigt, trotzdem seien keine direkten Kämpfe des Militärs gegen die ELN mehr registriert worden, berichtet die Tageszeitung "EL Espectador" (Donnerstag Ortszeit). Eine so lange Kampfpause habe es seit zwölf Jahren nicht mehr gegeben.

Die katholische Kirche erklärte damals, die Entscheidung der ELN von Ende März sei für das kolumbianische Volk ein Zeichen der Hoffnung. Zugleich rief die Bischofskonferenz alle weiteren bewaffneten Gruppen auf, angesichts der Bedrohung durch das Coronavirus jegliche Gewalt einzustellen. Die Ankündigung ihres Waffenstillstands verband die ELN mit der Forderung an den rechtskonservativen Präsidenten Ivan Duque, die auf Eis gelegten Friedensgespräche in der kubanischen Hauptstadt Havanna im April wieder aufzunehmen, um einen bilateralen Waffenstillstand zu verhandeln. Vergangene Woche hatte die ELN laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz drei Geiseln freigelassen.

Im September 2016 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos ein Friedensabkommen mit der größten Rebellenorganisation des Landes, der FARC, geschlossen. Es beendete den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Für seinen Einsatz erhielt Santos Ende 2016 den Friedensnobelpreis. Die entwaffnete FARC sitzt inzwischen als politische Partei im Parlament. Ein Teil ihrer Kämpfer verweigert sich dem Friedensprozess allerdings und setzt den bewaffneten Kampf fort.

Die Gespräche mit der ELN begannen im Februar 2017 noch unter der alten Regierung Santos und wurden im Mai 2018 in die kubanische Hauptstadt Havanna verlegt. Nach einem Bombenattentat der ELN auf eine Polizeischule in Bogota, bei der im Januar 2019 insgesamt 22 Menschen starben und 66 Personen verletzt wurden, stoppte Kolumbiens Regierung die Verhandlungen.

kna

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