Mörder von Berta Cáceres zu hohen Haftstrafen verurteilt

Berta Zúñiga Cáceres, die Tochter von Berta Cáceres, bei einer Kundgebung vor der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte 2016 in Washington D.C. Foto: Manifestación Berta Cáceres, CIDH/Daniel Cima, CC BY 4.0
Ein Strafgericht in Honduras hat die Beteiligten des Mordes an der indigenen Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres zu hohen Haftstrafen verurteilt. Vier der sieben Angeklagten müssen für 50 Jahre und vier Monate hinter Gittern. Zwei andere Männer erhielten 30 Jahre Gefängnisstrafe, ein weiterer 34 Jahre Freiheitsentzug, berichtet der honduranische TV-Sender „VTV“ vom Urteilsspruch am Montag, dem 2. Dezember 2019.
Die Richter der ersten Kammer des Strafgerichts sahen es als erwiesen an, dass Sergio Ramón Rodríguez Orellana, Ex-Manager der Energiefirma DESA, einer der Auftraggeber des Mordes war. Cáceres hatte sich gegen den Bau des DESA-Wasserkraftwerks „Agua Zarca“ am Río Gualcarque gestellt, bevor sie am 3. März 2016 in ihrem Haus erschossen wurde, so die Tageszeitung „Criterio“. Vor ihrem Tod war die Trägerin des Goldman-Umweltpreises 2015 mehrfach mit dem Tod bedroht worden.
Nach der Urteilsverkündung erklärte Víctor Fernández, Anwalt der Indigenenorganisation COPINH, dass mit dem Strafprozess die Aufarbeitung des Mordes nicht beendet sei. Die Familie Atala Zablah, Hauptaktionäre von DESA, seien die „intellektuellen Autoren“ der Tat, „sie müssen eingesperrt werden und für das Verbrechen an unserer Mutter, Tochter, Schwester und Genossin Berta Cáceres zahlen“, so der Jurist gegenüber „Criterio“. Zúniga Cáceres, die Tochter von Berta, zeigte sich zufrieden, dass „diejenigen, die den Abzug gezogen haben“ bestraft werden. Jetzt müssten die DESA-Aktionäre vor Gericht. (bb)