Tochter von Berta Cáceres beschuldigt DESA-Geschäftsführer

Berta Zúñiga Cáceres am 5. April 2016 bei einer Kundgebung vor dem Gebäuder der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte in Washington D.C., USA. Foto: Manifestación, CIDH Daniel Cima, CC BY 4.0
Auf einer Pressekonferenz in Guatamalas Hauptstadt hat die Tochter der 2016 ermordeten Umwelt- und Sozialaktivistin Berta Cáceres schwere Anschuldigungen gegenüber dem honduranischen Militär und Unternehmern erhoben. Beim Pressetermin in Guatemala-Stadt am Dienstag, 10. September 2019, erklärte Berta Zúñiga Cáceres, die Mörder ihrer Mutter hätten „Befehle, logistische Unterstützung und anschließend Geld von derzeitigen und damaligen Managern“ des Energieunternehmens Desarrollos Energéticos (DESA) sowie von Militärs erhalten.
In einem Exklusiv-Interview mit der spanischen Tageszeitung „El País“ berichtet die 28 Jahre alte Menschenrechtsaktivistin zudem, dass die honduranische Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Roberto David Castillo, den DESA-Geschäftsführer, am 25. September 2019 wieder aufnehmen werde. Castillo gilt als Auftraggeber des Mordes an der Aktivistin, die gegen ein Wasserkraftwerk des Unternehmens protestiert hatte. Im September 2018 war das Verfahren gegen Castillo eingestellt worden. Neuen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge habe Castillo beim DESA-Sicherheitschef und Ex-Militär Douglas Bustillo die Ermordung der indigenen Aktivistin in Auftrag gegeben.
Bustillo habe daraufhin seinen alten Bekannten aus der Armee Mariano Díaz Chávez mit der Planung des Mordes betraut. Der Ausbilder bei der Militärpolizei im Rang eines Majors und Mitglied eines Spezialkommandos habe Auftragskiller unter Vertrag genommen. Den Mördern seien 2.200 US-Dollar für die Tat ausgezahlt worden. Die bisherigen Ermittlungen der Justiz sieht die Tochter des Mordopfers kritisch, es habe „zahlreiche Unregelmäßigkeiten“ gegeben, es „fehlte am politischen Willen“ zur Aufklärung. Auch würde nicht gegen die DESA-Eigentümer ermittelt. (bb)