Mit dem Militär gegen die Müllkrise
In Bolivien hat Präsident Evo Morales das Militär zur Beseitigung von Müll in den Straßen des Regierungssitzes La Paz eingesetzt. Am Dienstag, dem 29. Januar 2019, erreichte der Staatspräsident in direkten Verhandlungen mit dem Bürgermeister der Millionenstadt und Lokalpolitikern zudem eine Einigung zur Lösung der „Müllkrise“, berichtet die Tageszeitung „La Razón“ am Mittwoch, dem 30. Januar 2019. Mindestens 1000 Soldaten der Streitkräfte waren anschließend ausgerückt, um Tausende Tonnen von Hausmüll einzusammeln.
Die Abfälle waren in den letzten zwei Wochen nicht abgeholt worden. Der auf den Straßen herumliegende Müll hatte sich in Folge zu einer ernsthaften Bedrohung für Hygiene und Gesundheit der Einwohner entwickelt. Auslöser der Müllkrise war ein Erdrutsch, der dazu führte, dass aus der Mülldeponie „Alpacoma“ in La Paz am 15. Januar 2019 Abfälle austraten. Über 200.000 Tonnen Müll und rund zehn Millionen Liter giftiges Deponiewasser hatten sich bei der, laut Behörden, größten Umweltkatastrophe der letzten Jahrzehnte in den Stadtteil Achocalla im Südosten der Metropole ergossen.
Die Bevölkerung vor Ort war daraufhin auf die Straßen gegangen, um die Schließung der Mülldeponie zu fordern. Dabei blockierten die Anwohner die für die Abfallentsorgung wichtige Deponie. Wie die staatliche Nachrichtenagentur ABI berichtet, einigten sich La Paz Bürgermeister Luis Revilla und der Bezirksbürgermeister von Achocalla, Damaso Ninaja, auf die Schließung der Deponie binnen 60 Tagen. Die Stadt La Paz muss als Gegenleistung die entstandene Umweltverschmutzung beseitigen und eine Kommission zu Ursachen, Verantwortlichen und Prävention der Deponiehavarie einsetzen. (bb)