Sommerliche Müll-Plage an den Stränden
Jetzt im Sommer sind Chiles Strände davon besonders betroffen. Hier verdoppelte sich die Müllmenge von 2008 bis 2012. Greenpeace Chile spricht von einem "Plastik-Tsunami", der die Strände heimsuche. Die Zahlen seien alarmierend.
Den Müll hinterlassen an der Küste nicht nur die Strand-Besucher. Im Sommer wird ein erheblicher Teil des Mülls, der in den Großstädten anfalle, in die Küstenregionen gebracht. Dort aber gibt es Greenpeace zufolge kaum Möglichkeiten einer effizienten Müllentsorgung.
Eine im Februar 2015 in der US-Zeitschrift "Science" veröffentlichte Studie bezifferte die Menge des in Chile nicht angemessen entsorgten Plastikmülls mit 10 bis 25 Millionen Tonnen im Jahr. Dieser drohe im Meer zu enden. Dort lande auch Abfall, der durch Flüsse aus dem Landesinneren stamme.
Abfälle der Fischfarmen verschmutzen das Meer
Als starker Verschmutzer erweist sich auch die umstrittene Aquakultur - bekannter unter dem Schlagwort "Fischfarmen". Sind diese in Süd-Chile anzutreffen, so hat eine Studie die Strände von Antofagasta im hohen Norden Chiles als die am stärksten verschmutzten des Landes ausgemacht. Rapa Nui, die Osterinsel, dagegen habe das Problem erkannt und versuche, es in den Griff zu bekommen.
Meerestiere nehmen Müll mit der Nahrung auf
Matías Asún, Direktor von Greenpeace Chile, spricht von einer Gesellschaft, die ihr Land, das Meer und die Strände wie eine Müllhalde behandle. Greenpeace ruft Bürger und Behörden dazu auf, diesem wahren "Müll-und Plastik-Tsunami" Einhalt zu gebieten. Andernfalls werde er Chiles Strände töten. Auf der Online-Plattform "Hagamos Eco" setzt sich die Umweltschutzorganisation für die Sauberkeit der chilenischen Küste ein.
Einer UN-Studie zufolge bedroht der Plastikmüll weltweit etwa 800 Meeresarten. 40 Prozent der Wale und 44 Prozent der Meeresvögel nähmen mit ihrer Nahrung Meeresabfälle auf. (bs)