Militärs aus Kolumbien bilden ukrainische Armee in Minenräumung aus
Ein Team kolumbianischer Soldaten wird nach Europa reisen, um ukrainische Soldaten in Minenräumtechniken auszubilden. Diese militärische Unterstützung des südamerikanischen NATO-Partnerlandes für die von Russland angegriffene Ukraine gab der kolumbianische Verteidigungsminister Diego Molano am Montag, 23. Mai 2022 bekannt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach fast 60 Jahren Bürgerkrieg ist Kolumbien eines der am stärksten verminten Länder der Welt.
Die Experten aus Kolumbien seien von den Vereinigten Staaten eingeladen worden, das Training abzuhalten, so Molano in einer Erklärung. „Diese Ausbildung wird von 11 Militäringenieuren durchgeführt, die in ein NATO-Mitgliedsland gehen werden, das ein Nachbarland der Ukraine ist“, sagte Molano. Um welches Nachbarland der Ukraine es sich dabei handelt, wurde nicht bekannt gegeben. Sowohl Russland wie die Ukraine hatten jüngst erklärt, dass sie bereits während des Krieges Landminen räumen würden, so Reuters.
Wie der Katastrophenschutz der Ukraine (DCNC) mitteilt, wurden seit dem Angriff Russlands bis zum 9. Mai 2022 insgesamt 98.864 nicht explodierte Kampfmittel, einschließlich Submunition und Landminen, geräumt und zerstört. In den ersten sieben Wochen des Konflikts wurden 29 Minenräumer bei Entminungsarbeiten getötet und 73 verletzt. Am 17. April wurden drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste der Stadt Charkiw bei der Räumung von Streumunitionsresten getötet. Mindestens 80.000 Quadratkilometer müssten nach Minen untersucht werden, teilte zuletzt das ukrainische Außenministerium mit. (bb)