Militär zählt über 200.000 Opfer in eigenen Reihen
Der jahrzehntelange bewaffnete Konflikt in Kolumbien hat nach Angaben der Sicherheitskräfte 207.645 Opfer in den eigenen Reihen gefordert. Das geht aus einem Bericht hervor, den das kolumbianische Militär am Sonntag an die Sonderjustiz zur Aufarbeitung des kolumbianischen Bürgerkrieges übergab. Fast 200.000 Soldaten seien dabei Opfer von Entführungen, Mord, Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen geworden; bei den übrigen Opfern handele es sich um Zivilisten und Auszubildende in Diensten des Militärs. Der Bericht sei erstellt worden, um die Anerkennung und das Sichtbarmachen der Opfer aus den Reihen der Militärs möglich zu machen und die betroffenen Familien zu entschädigen, sagte General Ricardo Gomez laut einem Bericht der Tageszeitung "La Patria" (Sonntag Ortszeit).
Ende 2016 konnte sich Kolumbiens Regierung mit dem damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen mit der bis dahin größten Guerilla-Bewegung verständigen. In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Staat und Guerilla starben insgesamt rund 300.000 Menschen; mehr als sieben Millionen wurden zu Binnenflüchtlingen. Santos erhielt für seine Bemühungen den Friedensnobelpreis. (KNA)