Mexikos Präsident schlägt vor: Bäume pflanzen für ein Arbeitsvisum
Mexikos Präsident macht im Vorfeld des Online-Gipfels zu Umwelt und Klimawandel Vorschläge, wie die illegale Migration aus Mittelamerika in geordnete Bahnen gelenkt werden soll: Mitarbeit am Wiederaufforstungsprogramm gegen ein Arbeitsvisum.
Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO) fordert von US-Präsident Joe Biden mehr Rechte für mittelamerikanische Migranten in den USA. Im Gegenzug für Einreisevisa, Arbeitsgenehmigungen und Einbürgerung werde seine Regierung in Mittelamerika massiv in Aufforstungsprogramme gegen den Klimawandel und in die Armutsbekämpfung investieren, berichtet die mexikanische Tageszeitung "Milenio" am Sonntag, 18. April 2021, über eine entsprechende Ankündigung von AMLO.
Das ökologische Investitionsprogramm "Sembrando Vida" ("Leben säen") habe in Mexiko bereits "eine Million Hektar Wald gepflanzt und 400.000 Arbeitsplätze geschaffen", erklärte der Linkspolitiker am Wochenende in einem Social-Media-Spot. Das Programm solle auf Länder wie Honduras, Guatemala und El Salvador ausgeweitet werden, so AMLO wenige Tage vor dem internationalen Online-Klimagipfel in New York, zu dem US-Präsident Joe Biden ab diesen Donnerstag einlädt. Es sei im gegenseitigen Interesse, wenn Washington das Programm mitfinanziere, zitiert die Nachrichtenagentur AP den mexikanischen Präsidenten.
Wer drei Jahre Bäume gepflanzt hat, solle "automatisch das Recht auf ein sechsmonatiges Arbeitsvisum für die Vereinigten Staaten" erhalten. Nach drei Jahren Arbeitsvisum in den USA und "gutem Verhalten" soll das Recht auf Beantragung der US-Staatsbürgerschaft folgen, erklärte der 67-Jährige Staatschef. Auf diese Weise werde die Migration legal und in geordneten Bahnen laufen. In der Klimapolitik werde Mexiko seine heimische Erdölproduktion von 3,4 Millionen Barrel am Tag auf zwei Millionen Barrel senken und mehr fossile Brennstoffe importieren. Außerdem sollen alte Wasserkraftwerke modernisiert werden. (bb)