Kritik an Honduras wegen Abzug von Anti-Korruptionsmission
In Honduras wird es künftig kein Büro der Anti-Korruptionsmission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) mehr geben. Nach einem Scheitern der Verhandlungen zwischen OAS und Honduras konservativer Regierung wird sich die Mission, die sich gegen Korruption und Straffreiheit von Kriminellen ersetzt, aus dem mittelamerikanischen Land zurückziehen. Das Mandat der Initiative endete fristgemäß am 19. Januar 2020, berichtet die Nachrichtenagentur EFE zu Wochenbeginn.
OAS-Generalsekretär Luis Almagro kritisierte die Entscheidung von Staatspräsident Juan Orlando Hernández als "einen negativen Akt im Kampf gegen Korruption und Strafffreiheit". Beides sei in Honduras ein "endemisches Problem", zitiert EFE den uruguayischen OAS-Vorsitzenden. Die Verlängerung des Mandats der OAS-Mission sei "leider nicht möglich gewesen", so Almagro. Die Antikorruptionsexperten hätten vor Ort eine "aktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den honduranischen Behörden" geleistet. Die Entscheidung der Hernández-Administration werde die OAS dennoch respektieren.
Honduras Außenministerium ließ mitteilen, dass keine Einigung über die Arbeitsweise der OAS-Mission zustande gekommen sei. "Beschwerden einiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sektoren" über das "Verhalten einiger Funktionäre der Mission" hätten zur Entscheidung geführt, das Mandat nicht zu verlängern. Das Abkommen zwischen OAS und Honduras war erstmals 2016 unterzeichnet worden. Die OAS-Mission war die erste des Staatenbündnisses in ganz Lateinamerika und muss alle vier Jahre verlängert werden.