Präsident Hernández soll Drogengeld im Wahlkampf verwendet haben
In Honduras sind in den vergangenen Wochen immer wieder Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den unter Korruptionsverdacht stehenden konservativen Präsidenten Juan Orlando Hernández zu protestieren. Nachdem jüngst Anschuldigungen wegen mutmaßlichen Verstrickungen des Politikers mit der Drogenmafia bekannt geworden waren, hatten zuletzt wieder am Mittwoch, dem 7. August 2019 Tausende Regierungsgegner in der Hauptstadt Tegucigalpa demonstriert und den Rücktritt des umstrittenen Staatsoberhauptes gefordert, so lokale Medien.
Die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaates New York ermittelt gegen Orlando Hernández wegen der Nutzung von Drogengeldern für seinen Wahlkampf 2013. Die Beschuldigungen gegen den Präsidenten, er soll Gerichtsakten zufolge 1,5 Millionen US-Dollar Drogengelder für seine Wahl verwendet haben, waren im Rahmen eines Gerichtsverfahrens in New York gegen seinen Bruder Juan Antonio "Tony" Hernández öffentlich geworden, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Dieser war im vergangenen Jahr in Miami wegen des Verdachts auf Kokain-Schmuggel verhaftet worden. Hernández weist alle Anschuldigungen als "Verschwörung" seiner politischen Gegner zurück. Gegen die Demonstranten setzte die Polizei am Mittwoch Tränengas und Wasserwerfer ein. Bei Anti-Regierungsprotesten gegen die von Hernández durchgesetzte Privatisierung im Gesundheits- und Bildungssystem tötete die Polizei Angaben von Amnesty International im April 2019 mindestens sechs Menschen, 80 wurden zum Teil schwer verletzt. Im Juni ordnete Hernández den Einsatz der Armee im Inneren gegen Demonstranten an. (bb)