Indigene protestieren gegen staatliche Erdölfirma

Im zentralkolumbianischen Departamento Meta haben Indigene Teile einer Erdölförderanlage des Energiekonzerns „Empresa Columbiana de Petróleos“ (Ecopetrol) sabotiert, um für Mitbestimmung bei der Ausbeutung der Bodenschätze und den Schutz ihrer Rechte zu protestieren. Wie der Radiosender „Blu Radio“ am Montag, 9. März 2020, unter Berufung auf eine Presseerklärung der Erdölfirma berichtet, sei am Wochenende eine Gruppe indigener Anwohner der Gemeinde Puerto Gaitán Meta auf das Gelände von Ecopetrol eingedrungen.  

Laut Ecopetrol sei die Wasserversorgung der Förderanlagen des Erdölfeldes „Campo Rubiales“ gewaltsam unterbrochen worden. Dies habe zu einer Unterbrechung von 109 Bohrlöchern geführt, teilte das Unternehmen mit. Diese „Akte des Vandalismus“ hätten zum Verlust einer Tagesfördermenge von 16.500 Barrel Öl geführt. Auch sei „die körperliche Versehrtheit der Beschäftigten“ in Gefahr gebracht worden. Die indigene Sikuani-Gemeinde hingegen erklärt in einer  Pressemitteilung, sie sei „Opfer von Verfolgungen“. 

„Wir haben Angst um unsere Sicherheit, es kommt zu Einschüchterungen und Vertreibung unserer Gemeindeführer und Gemeinde durch die Unternehmen, die in unseren Territorien operieren“, zitiert die Tageszeitung „El Tiempo“ aus der Erklärung.  Zur Lösung der anhaltenden Konflikte zwischen Wirtschaft und Anwohnern müsse die Zentralregierung vermitteln. Ecopetrol ist ein teilprivatisierter kolumbianischer Öl- und Gaskonzern mit Firmensitz in Bogotá. Nach Umsatz ist Ecopetrol das größte Unternehmen Kolumbiens und eines der fünf größten Unternehmen in ganz Lateinamerika. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem kolumbianischen Staat. (bb)