Iberoamerika-Gipfel: Impfstoff gerechter verteilen
Beim 27. Iberoamerika-Gipfel im Fürstentum Andorra haben sich die Teilnehmer dafür ausgesprochen, allen Staaten gleichermaßen Zugang zu Corona-Impfstoffen zu garantieren. Die reichen Länder hätten mehr als die Hälfte aller Impfdosen gekauft, kritisierte Boliviens Staatschef Luis Arce.
Beim 27. Iberoamerika-Gipfel im Fürstentum Andorra haben die Regierungen Lateinamerikas, Spaniens und Portugals mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19 gefordert. "Die reichen Länder haben mehr als die Hälfte aller Impfstoffe gekauft, während sie nur 16 Prozent der Weltbevölkerung stellen", prangerte Boliviens linker Präsident Luis Arce am Mittwoch, 21. März 2021, die ungleiche Verteilung von Impfstoffen auf der Welt an. Mit über 873.000 Covid-19-Toten und 27,4 Millionen Corona-Fällen sind Lateinamerika und die Karibik die am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Weltregion, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte an, seine Regierung werde den lateinamerikanischen Ländern in diesem Jahr 7,5 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen. Vor den 22 Staaten des Gipfelforums sicherte der Mitte-Links-Politiker zu, sich für die "Aufhebung von Verteilungshindernissen, die Stärkung des Verwaltungssystems und die Deckung notwendiger Finanzierung“ einzusetzen, so eine Erklärung auf Twitter. Es müsse "ein gleicher und universeller Zugang zur Impfung" garantiert werden.
In einer vom Vatikan veröffentlichten Botschaft begrüßte Papst Franziskus "die Initiativen, die auf internationaler Ebene neue Formen der Solidarität schaffen, mit Mechanismen, die eine gerechte Verteilung der Impfstoffe gewährleisten". Der Argentinier forderte, dass die Impfstoffverteilung "nicht auf rein wirtschaftlichen Kriterien beruht, sondern die Bedürfnisse aller berücksichtigt, insbesondere der am stärksten Gefährdeten und Bedürftigsten", informiert AFP. Der Iberoamerika-Gipfel (Cumbre Iberoamericana) ist ein Forum zur Abstimmung der Staats- und Regierungschefs von 19 iberoamerikanischen Staaten sowie Spaniens, Portugals und Andorras. Ziel ist es, über internationale Herausforderungen zu beraten sowie die Kooperation, Koordination und Solidarität in der Region zu fördern. Wegen nachlassender Bedeutung des Forums finden die Gipfel nur noch alle zwei Jahre statt. (bb)