Guatemala: Mindestens sieben Tote bei Gefängnisaufstand
Bei einem blutigen Gefängnisaufstand in Guatemala sind mindestens sieben Gefangene ums Leben gekommen. Die Haftanstalt war um das Vierfache überbelegt.
Bei einem blutigen Gefängnisaufstand in Guatemala sind amtlichen Angaben zufolge mehrere Insassen ums Leben gekommen. Erste Polizeiberichte sprachen von sieben getöteten Inhaftierten. Bei der Haftanstalt handelt es sich um das Quetzaltenango-Gefängnis in der Ortschaft Cantel im Westen des mittelamerikanischen Staates, berichtet die Nachrichtenagentur AP über die mutmaßliche Meuterei am Mittwoch, 19. Mai 2021.
Ausgebrochen sei die Gewalt in einem der Gefängnisblöcke, der mit 2.252 Gefängnisinsassen um das Vierfache überbelegt sei, so die Nachrichtenagentur EFE. Während die Polizei von sieben Gewaltopfern spricht, legen Berichte lokaler Medien eine höhere Opferzahl nahe. Guatemala gilt wegen rivalisierender Drogenkartelle und krimineller Banden sowie Korruption und Straflosigkeit als eines der gewalttätigsten Länder der Welt.
Guatemalas staatliches Büro für den Kampf gegen Folter verurteilte die Gewalt und forderte mehr Präsenz der Behörden in den Gefängnissen des Landes. Von Innenministerium und Generalstaatsanwaltschaft blieb eine öffentliche Reaktion bisher aus. In den chronisch überfüllten Haftanstalten der 16,6-Millionen-Einwohnernation kommt es regelmäßig zu internen Bandenkonflikten und Gewaltausbrüchen zwischen Strafvollzugsbeamten und Insassen. 2016 starben bei einem Streit zwischen zwei rivalisierenden Gruppen um die Kontrolle des Pavón-Gefängnis in Guatemala-Stadt 14 Menschen. (bb)