Chile: Widerstand von Indigenen und Naturschützern gegen Inselverkauf
Umweltschützer und Indigene protestieren gegen den Verkauf der Insel Guafo vor Chiles Küste. Sie ist ein Heiligtum der Mapuche und beheimatet eine große Artenvielfalt.
In Chile sorgt der geplante Verkauf einer Insel in den Fjorden von Patagonien im Süden des Landes für Empörung. Auf dem Grundstücksmarkt werde die rund 50.000 Hektar große Insel Guafo für 20 Millionen US-Dollar zum Verkauf angeboten, berichtet die britische Tageszeitung "The Guardian" unter Berufung auf die Umweltschutzorganisation WWF am Wochenende. Die Insel ist bekannt für die biologische Vielfalt der sie umgebenden Meeresregion und gleichzeitig ein religiöses Heiligtum der indigenen Mapuche-Minderheit.
Auf der Webseite des Immobilienanbieters "Private Islands Inc." ist die landschaftlich wunderschöne Insel mit blauer Küste und Wald auf einer professionellen Luftbildaufnahme zu sehen. "Vor der Küste Südchiles, 23 Meilen südwestlich der großen Insel Chiloé, liegt Isla Guafo. Dieses unbewohnte Inselgebiet von fast 50.000 Hektar [...] bietet eine vielfältige Flora und Fauna", so der Werbetext für das Stück Natur.
„Die Insel ist der Eintrittspunkt zum Golf von Corcovado, wichtigstes Nahrungsgebiet für Blauwale und Buckelwale an der chilenischen Küste“, erklärt Yacqueline Montecinos vom WWF die Bedeutung der Insel für Flora und Fauna. Auch für Pinguine und Seevögel ist die Insel ein wichtiges Habitat. "Wir fordern die Regierung auf, über die Rückgabe der Insel nachzudenken", sagte Cristian Chiō, Anführer von elf indigenen Lafquenches-Gemeinden der Region. (bb)