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Brasilien: Verstärkt illegale Landnahme in Schutzgebieten unter Bolsonaro

In den ersten zwei Amtsjahren von Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro ist die illegale Landnahme in Schutzgebieten um 56 Prozent gestiegen - allein zwischen Januar 2019 und Dezember 2020 rund 10,6 Millionen Hektar Land.

Rinderweiden auf abgeholzter Amazonas-Regenwaldfläche zwischen Alenquer und Óbidos in Brasilien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Rinderweiden auf abgeholzter Amazonas-Regenwaldfläche zwischen Alenquer und Óbidos in Brasilien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

In den ersten zwei Amtsjahren von Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro ist die illegale Landnahme in Schutzgebieten um 56 Prozent gestiegen. Davon betroffen seien sowohl indigene Schutzgebiete als auch Naturschutzgebiete, die aufgrund der Budget-Kürzungen durch die Regierung schutzlos seien, berichteten örtliche Medien am Montagabend, 17. Mai 2021 (Ortszeit). Auch die Abholzung in Amazonien nahm den Angaben zufolge zuletzt weiter zu.

Eine Untersuchung der brasilianischen Umweltschutzorganisation "Instituto Socioambiental" (ISA) ergab demnach, dass zwischen Januar 2019 und Dezember 2020 rund 10,6 Millionen Hektar Land in Schutzgebieten durch gefälschte Titel in Besitz genommen wurden. Das entspricht in etwa der Größe der ehemaligen DDR. Mit Hilfe von korrupten Notariatsbüros werden dabei für die eigentlich in Staatshand befindlichen Grundstücke Besitztitel ausgestellt.

Gerodete Flächen werden Weideland

Besonders betroffen von dieser Praxis sind demnach die Amazonas-Gliedstaaten Roraima, Acre und Amazonas. Die Flächen werden meist gerodet und zu Weideland umfunktioniert. In den illegal besetzen Gebieten nahm die Abholzung in den zwei untersuchten Jahren um 63 Prozent zu, so ISA. Möglich sei der Betrug durch die von der Regierung beschlossenen Kürzungen bei den Kontrollbehörden. ISA nennt dies "den Bolsonaro-Effekt".

Auch die Abholzung in Amazonien steigt derzeit an. Wie das Klimainstitut Imazon am Montag mitteilte, wurden im April 778 Quadratkilometer Wald gerodet, 45 Prozent mehr als im April 2020. Bereits im März hatte Imazon einen starken Anstieg verzeichnet. Die offiziellen Zahlen des staatlichen Klimainstituts Inpe über die Abholzung liegen noch nicht vor. Ende April hatte Bolsonaro beim virtuellen Klimagipfel versprochen, den Waldschutz zu verstärken.

Quelle: kna

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