Brände verwüsten Pantanal-Sumpfgebiet
Zahllose Brände im Pantanal-Sumpfgebiet Brasiliens haben innerhalb einer Woche 122.000 Hektar Vegetation zerstört. Die am Montag, 4. November 2019, veröffentlichten Daten beziehen sich auf die südliche Hälfte des riesigen Sumpfgebietes, die im Teilstaat Mato Grosso do Sul liegt. In diesem Jahr wurden dort bereits mehr als 10.000 Brände gezählt. Die Feuer gelten als die schlimmsten seit 2002.
Die Zahlen beruhen auf jüngsten Analysen des Instituts Inpe. Der Großteil der Feuer ist demnach auf Brandstiftung zurückzuführen. Allerdings begünstige die langanhaltende Dürre in der Region die Ausbreitung. Derzeit sind Trupps der lokalen Polizei und Feuerwehr sowie Mitarbeiter der Umweltbehörden Ibama und ICMBio zur Brandbekämpfung vor Ort.
Das Pantanal gilt mit rund 250.000 Quadratkilometern als eines der größten Sumpfgebiete der Erde. Der größte Teil liegt auf brasilianischem Staatsgebiet. Die Ausläufer reichen jedoch bis in die Nachbarländer Paraguay und Bolivien hinein. Obwohl das artenreiche Feuchtbiotop 2000 von der Unesco zum Welterbe erklärt wurde, leidet es unter illegalen Rodungen und dem Vordringen der industriellen Landwirtschaft.
Im August und September hatten Brände in der nördlich gelegenen Amazonasregion weltweit für Aufsehen gesorgt. Nachdem die Regierung zwischen 24. August und 24. Oktober Tausende Soldaten zur Brandbekämpfung einsetzte, liegt die Zahl der Brände dort zurzeit auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998.