Bericht: Kolumbien gefährlichstes Land für Umweltschützer
Laut einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness, ist Kolumbien zum zweiten Mal in Folge das Land, in dem die meisten Umweltaktivisten ermordet werden - gefolgt von Mexiko und den Philippinen.

Pistole. Symbolbild: Adveniat/Jürgen Escher
Kolumbien ist nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation Global Witness 2020 erneut das gefährlichste Land der Welt für Umweltschützer gewesen. In dem südamerikanischen Land wurden im vergangenen Jahr demnach 65 Aktivisten getötet. Gründe für die anhaltende Gewalt sind der Drogenhandel und sich ausbreitende paramilitärische Banden, wie es in einem am Montag, 13. September 2021 (Ortszeit) vorgestellten Bericht heißt. Neben Kolumbien zählen auch Nicaragua, Brasilien und die Philippinen zu jenen Ländern, in denen Umweltschützer besonderer Gefahr ausgesetzt sind.
Insgesamt haben 227 Menschen im vergangenen Jahr ihren Einsatz für den Schutz der Umwelt und ihrer Lebensgrundlagen mit dem Leben bezahlt - so viele wie nie zuvor, seit Global Witness im Jahr 2012 damit begann, Informationen über Angriffe auf Umweltaktivisten zu sammeln. Nach Angaben von Global Witness sorgt die sich verschärfende Klimakrise zunehmend dafür, dass wirtschaftliche Interessen gegen kleine lokale Gemeinschaften ausgespielt werden. Fast ein Drittel der Morde sind auf Rohstoffkonflikte, wie Bergbau-, Staudammprojekte und Abholzung von Wäldern zurückzuführen.
Die Ergebnisse von Global Witness seien entsetzlich, aber zu erwarten, zitiert die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Mary Lawlor, die unabhängige UN-Expertin für Menschenrechtsverteidiger, die ähnliche Untersuchungen durchgeführt hat. „Korruption in Strafjustizsystemen schützt zu oft Regierungen und Unternehmen, die für diese Morde verantwortlich sind, und die Schuldigen werden selten vor Gericht gestellt“, sagte sie der AP. „Bis der politische Wille gefunden ist, diese Morde zu stoppen, bis diese Korruption ausgerottet ist, werden wir wahrscheinlich Hunderte weiterer Morde an Menschenrechtsverteidigern erleben, darunter viele, die die Umwelt verteidigen.“