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Arte zeigt sehenswerte Krimiserie aus Chile

Nach aufregenden Spielfilmen und Dokus aus Chile strahlt Arte nun die sehenswerte achtteilige Kriminalserie "Die Meute" aus. Sie beginnt mit mutigen Schülerinnen, die den Missbrauch durch einen Lehrer öffentlich machen.

Screenshot​​​​​​​, ARTE, Die Meute

Screenshot, ARTE, Die Meute

Die Szene ist beklemmend und brennt sich ins Gedächtnis ein: Ein junges Mädchen wird von ihrem Lehrer vor der Kamera gezwungen, sich selbst zu befriedigen und langsam zu entkleiden. Die Pein ist ihr ins Gesicht geschrieben. Doch die Schülerin des katholischen Collegio Santa Ines in der chilenischen Hauptstadt Santiago geht an die Öffentlichkeit und wehrt sich gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen gegen den Lehrer. Sie besetzen die Schule und demonstrieren lautstark.

Ein Mädchen verschwindet

Die Schulleitung stellt sich indes ebenso wie die Jungen aus der Rugby-Mannschaft, die das Schulklima bestimmen, und deren Eltern aus der Elite des Landes auf die Seite des angeklagten Schauspiellehrers Ossandon (Marcelo Alonso). Doch dann verschwindet Blanca (Antonia Giesen), die Anführerin des Protestes, spurlos. Die Suche nach der Vermissten macht ein namhaftes Team in der achtteiligen Serie "Die Meute" zu einem künstlerischen Highlight mit gesellschaftlicher Brisanz.

Lucia Puenzo, Nicolas Puenzo, Sergio Castro und Marialy Rivas inszenierten den Mehrteiler nach Büchern von Enrique Videla, Paula del Fierro und Leonel D'Agostino. Arte strahlt die sehenswerte Serie an drei Abenden aus. Sie beginnt am 24. Juni um 22.00 Uhr.

Pablo Larraín als Produzent

Lucia Puenzo und Nicolas Puenzo aus Argentinien gehören zu den renommiertesten jüngeren Filmkünstlern des Kontinents. Hinter der Serie stehen Juan de Dios Larrain und Pablo Larrain als Produzenten, die im vergangenen Jahrzehnt für Furore sorgten. Pablo inszenierte mit "No!" eine weltweit gefeierte Abrechnung mit der chilenischen Diktatur und thematisierte in "El Club" den Missbrauch Schutzbefohlener durch katholische Priester und den Umgang der Kirche mit dem Verbrechen. Das Drama wurde 2015 mit dem Silbernen Bären der Berlinale geehrt.

Im Vordergrund der aktuellen Serie steht die Aufklärung des Verschwindens von Blanca und des Mordes an einem weiteren Mädchen. Die Ermittlungen übernehmen drei toughe und emanzipierte Frauen: Olivia Fernandez (Antonia Zegers) ist alleinerziehende Mutter eines Schülers. Carla Farias (Maria Gracia Omegna) hat ihren Gerechtigkeitssinn bereits mit einer schweren Belastung ihrer Seele bezahlt. Und da ist noch ihre junge Kollegin Elisa Murillo (Daniela Vega), glücklich verheiratete Mutter zweier kleiner Kinder, die sich bei deren Betreuung auf ihren Mann verlassen kann.

Ermittlerinnen stoßen auf Netzwerk im Internet

Ungewollte Unterstützung bei der Suche erhalten die Ermittlerinnen von Blancas Schwester Celeste (Paula Luchsinger), die auf eigene Faust Nachforschungen anstellt. Sie stößt auf ein Netzwerk, das sich über ein vermeintliches Computerspiel organisiert. Die "Wölfe", wie sie sich selbst nennen, haben es auf junge Mädchen und Frauen abgesehen, die ihre Freiheit ausleben und mit ihren sexuellen Reizen offen umgehen, sowie auf selbstbewusste Zeitgenossinnen, die ihren gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft einfordern. Es dauert daher nicht lange, bis auch die drei Polizistinnen und ihre Familien ins Visier der skrupellosen Täter geraten.

Während das Trio Entführer und Mörder sowie deren Hintermänner sucht, klären sie weitere Verbrechen auf - darunter die von einigen Männern aus der katholischen Kirche gedeckte Praxis, armen minderjährigen Müttern ihre Babys wegzunehmen und sie an reiche Familien zu vermitteln. Zugleich stoßen die Polizistinnen immer wieder an gesellschaftliche Barrieren. Ihr Vorgesetzter rät ihnen ab, gegen die reichen Familien zu ermitteln. Dort rennen sie bei den Verhören auch gegen die Wand. Die Generalität des Landes glaubt noch immer, dass für sie und ihre Angehörigen andere Regeln gelten.

Gesellschaftliche Abgründe

Arte wirbt ausdrücklich damit, dass dies die erste Staffel sei. Die Weiterführung der Handlung hat die Serie verdient, die von der ersten bis zu letzten Minute fesselt. Zugleich gelingt es immer wieder, mit Wendungen der Handlung zu überraschen. Beharrlich arbeiten sich die drei Polizistinnen zur Aufklärung vor. Dabei tun sich gesellschaftliche Abgründe auf, die zu den Traumata des Landes führen.

Autorin: Katharina Dockhorn, Quelle: kna

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