73.000 Verschwundene in Mexiko
In Mexiko gelten laut neuen Daten des Regierungsministeriums (Segob) 73.201 Personen als verschwunden. Ihr Schicksal bleibt weiter ungeklärt, heißt es in einem Bericht der mexikanischen Tageszeitung "Exelsior" vom Dienstag. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1964 wurden demnach über 177.000 Menschen als verschwunden gemeldet.
104.643 Frauen, Männer und Kinder seien nach Eintrag in das nationale "Register für verschwundene und nicht auffindbare Personen" wieder aufgetaucht, der Großteil von ihnen lebendig. 6.401 Verschwundene seien tot aufgefunden worden. Viele fielen Drogenkartellen oder staatlichen Akteuren zum Opfer. Allein in der Amtszeit von Präsident Manuel López Obrador seien über 27.000 Menschen von verschwunden, zitiert das Blatt die neuen Datenerhebungen.
"Wir haben die Verantwortung über unsere Realität zu berichten", erklärte Regierungsministerin Olga Sánchez Cordero bei der Vorstellung des Verschwundenen-Berichtes. Mexikos Vize-Minister für Menschenrechte Alejandro Encinas präsentierte auch Zahlen zu entdeckten Massengräbern. Allein in den letzten 19 Monaten seien 1143 verstecke Grabstellen ausfindig gemacht worden, in denen 1682 Menschen verscharrt worden seien. Die Bundesstaaten mit den meisten illegalen Gräbern sind Veracruz (173), Sinaloa (151), Colima (130) und Guerrero (109). (bb)