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Brasilien |

Zunehmend genetisch manipulierte Lebensmittel

Die Kritik an der Nationalen Technischen Kommission für Biosicherheit CTNBio (Comissão Técnica de Biossegurança) reißt nicht ab. Wegen immer neuer Zulassungen von genetisch veränderten Agrarpflanzen und mangelndem Willen, effektive Kontrollinstanzen in Brasilien zu etablieren, erhöht die organisierte Zivilgesellschaft im Chor mit sozialen Bewegungen den Druck auf die Biosicherheits-Kommission.

Anlass des jüngsten Konflikts war der Vorstoß des neuen Präsidenten der CTNBio, Edíslon Paiva, die Kontrollnormen im Anschluss an eine Zulassung genetisch modifizierter Organismen (GMO) grundsätzlich zu lockern. Nach den Protesten gab sich Paiva erst einmal zurückhaltend: Das weitere Vorgehen solle „ohne Eile“ und in Diskussion mit allen Beteiligten beschlossen werden, so der Vorsitzende Paiva.

In den vergangenen Jahren hat sich in Brasilien die GMO-freundliche Politik weiter durchgesetzt. Dies liegt vor allem an der Besetzung der zuständigen Biosicherheits-Kommission CTNBio, in der industriefreundliche VertreterInnen die Mehrheit stellen. Mittlerweile ist Brasilien hinter den USA der weltweit zweitgrößte Produzent genetisch veränderte Lebensmittel. Im Jahr 2009 stieg die mit genverändertem Saatgut bebaute Fläche um 35,4 Prozent auf 21,4 Millionen Hektar an. Damit verdrängte das größte Land Lateinamerikas Argentinien auf Platz drei der Rangliste. Mais und Soja machen den Löwenanteil dieser Steigerung aus, Baumwolle ist ein weiteres Produkt, das im GMO-Sektor expandiert.

Ein weiterer Konfliktpunkt ist schon vorprogrammiert. Luiz Antônio Barreto de Castro, Vertreter des Wissenschaftsministeriums in der CTNBio, plädierte dafür, dass die CTNBio Einfluss auf die Erarbeitung eines neuen Dekrets nehmen solle, mit dem die Abstände zwischen GMO-Pflanzungen und Naturschutzgebieten neu definiert werden sollen. Da Barreto als entschiedener Verfechter der Gentech-Positionen gilt, ist davon auszugehen, dass die Beschränkungen für den Anbau genetisch veränderten Saatgutes weiter verwässert werden könnten.

Das einzig Positive der letzten CTNBio-Sitzung sei die Tatsache, dass keine neuen GMOs genehmigt wurden, kommentiert die auf Agrarfragen spezialisierte NGO AS-PTA die Situation in ihrem jüngsten Bulletin. Doch schon für die kommende Runde im Mai sei zu befürchten, dass erstmals über die Zulassung von genetisch verändertem Reis abgestimmt werde, so AS-PTA. Der letzte Versuch, GMO-Reissorten zu genehmigen, scheiterte im März 2009 an den Vorbehalten fast aller Verbände von ReisproduzentInnen in Brasilien.

Quelle: púlsar (Poonal)

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