Zahl der Schusswaffen innerhalb von zehn Jahren verachtfacht
Das Instituto Sou da Paz, das sich für eine Verringerung der Gewalt einsetzt, hat die Zahl der 2007 in Brasilien neu registrierten Schusswaffen mit jener des Jahres 2017 verglichen. Sie sei von 3.901 auf 33.031 gestiegen: ein Zuwachs um 745 Prozent. In vielen Gegenden Brasiliens, besonders aber im Nordwesten, habe die Zahl der Morde massiv zugenommen. In der Bevölkerung mache sich Angst breit. Es herrsche die Überzeugung, dass die Entscheidung über Kauf oder Nichtkauf einer Waffe entscheidend für das eigene Überleben sein könnte.
Streit um Lockerung der Waffengesetzgebung
2017 waren in Brasilien insgesamt 328.893 Schusswaffen registriert. An erster Stelle lag der wohlhabende Bundesstaat Rio Grande do Sul mit fast 53.000 Schusswaffen, es folgten die Bundesstaaten São Paulo und Santa Catarina. Dem Instituto Sou da Paz zufolge würde eine Lockerung der Waffengesetzgebung aus dem Jahr 2003, wie einige konservative Politiker sie fordern, die Zahl der Waffen noch weiter in die Höhe schnellen lassen, gefolgt von einer Zunahme der Kriminalität. Die Waffenkontrolle habe sich bewährt. Der Statistik zufolge bestehe ein Zusammenhang zwischen der Zahl der Waffen und der Zahl der Gewalttaten. In Brasilien werden jedes Jahr etwa 60.000 Menschen ermordet, Tendenz zunehmend. Damit liegt das Land weltweit an der Spitze. (bs)