Wirtschaftskrise hat kaum Einfluss auf Demokratie
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Demokratieentwicklung in Lateinamerika laut einer Studie kaum negativ beeinflusst. Nach dem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten "Demokratie-Index" für Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) profitierte die Region vielmehr vom weltweiten Rohstoffboom. Dies sei eine deutliche Veränderung gegenüber früheren Krisen, die destabilisierend gewirkt hätten.
Laut Studie waren die demokratischen Rechte und Bürgerfreiheiten in Chile, Uruguay und Costa Rica in den vergangenen acht Jahren am besten verwirklicht. Im Demokratie-Ranking folgen Panama, Peru, Argentinien und Mexiko. Eine Verschlechterung demokratischer Freiheitsrechte verzeichnet die Studie hingegen aus unterschiedlichen Gründen bei Guatemala, Ecuador sowie der Dominikanische Republik und, bedingt durch die politisch-institutionelle Krise im Jahr 2009, Honduras.
Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterten sich allerdings zwölf Länder in der Dimension "Rechte und Freiheiten des Bürgers" und elf Länder bei der "Qualität der Institutionen und politischer Effizienz". Bei sozialen Indikatoren verschlechterten sich sieben Länder. Insgesamt schlossen über die Hälfte der Länder unter dem Niveau des Vorjahres ab.
Der Index Demokratische Entwicklung in Lateinamerika - "IDD-LAT", misst anhand bestimmter Indikatoren die Entwicklung der bürgerlichen Freiheiten und politischen Teilhabemöglichkeiten, sowie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Er ist im Internet unter www.kas.de abrufbar.
Quelle: kna