Wirtschaft leidet unter Importkontrolle Argentiniens
Die paraguayische Regierung hat ihre Unzufriedenheit über die jüngst verabschiedete Maßnahme zur Importkontrolle in Argentinien zum Ausdruck gebracht. Der Außenminister Paraguays Jorge Lara Castro äußerte seine Besorgnis über die zu beobachtende Verzögerung oder gar den Stillstand der Lieferung paraguayischer Produkte ins Nachbarland. „Die neue Maßnahme hat bei einer Reihe von Unternehmen zum absoluten Stillstand des Exports nach Argentinien geführt“, erläuterte Castro. Davon betroffen seien insbesondere Firmen der Textil- und Möbelbranche.
Die Bundesverwaltung der öffentlichen Einnahmen (AFIP) Argentiniens hat eine „Eidesstattliche Erklärung zum Import“ festgelegt, die am 01. Februar in Kraft getreten ist. Diese besagt, dass jede Bestellung aus dem Ausland zuvor durch die AFIP genehmigt werden muss. Die argentinische Regierung will mit dieser Bestimmung die einheimische Produktion schützen. Bereits nach einem knappen Monat ist ersichtlich, dass die Maßnahme die bisher bestehenden Wirtschaftskreisläufe mit Außenhandelspartnern — vor allem den MERCOSUR Mitgliedsstaaten — erschwert.
Nach Angaben von Jorge Lara Castro kommt es bisher zu erheblichen Verzögerungen bei der Genehmigung von Importanträgen durch AFIP. Somit entstünden für die Exportunternehmen Paraguays höhere Kosten, die sich wiederum negativ auf die gesamte Wirtschaft des südamerikanischen Landes auswirken. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen bezeichnete Castro als sehr beunruhigend. Vor diesem Hintergrund ist eine paraguayische Handelsdelegation nach Argentinien gereist und hat um die schnellstmögliche Normalisierung der Handelsbeziehungen gebeten. (aj)