Widerstand gegen den Bau von AKW´s wächst
In Chile wächst nach dem Atomunfall in Japan der Widerstand gegen den Bau neuer Atomkraftwerke. Senator Alejandro Navarro, Gründer der Bewegung Movimiento Amplio Social, sagte Journalisten am Montag: "Chile ist das erdbebenreichste Land der Welt, deswegen muss der Bau von nuklearen Anlagen verhindert werden." Das Beispiel Japan zeige, dass Kernenergie heutzutage nicht mehr beherrschbar sei: "Japan ist ein Land der ersten Welt, hochentwickelt."
Unterstützung erhielt Navarro vom Sprecher der ökologischen Partei, Partido Ecologista de Chile, Israel Campusano: "Aufgrund der seismischen Geschichte Chiles ist Atomenergie in Chile nicht realisierbar." Erst im vergangenen Jahr hatte ein Erdbeben in ähnlicher Stärke wie das Beben am Wochenende in Japan weite Teile Chiles zerstört.
Chile prüft derzeit den Bau von Atomkraftwerken. Gespräche über eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet sollten eigentlich im Rahmen des Besuches von US-Präsident Barack Obama in den nächsten Tagen in Chile stattfinden. Energie- und Bergbauminister Laurence Golborne schloss trotz der Vorfälle in Japan unterdessen nicht aus, dass Chile künftig auch auf die Atomkraft setzen werde.
Wenig Atomkraftwerke in Lateinamerika
In Lateinamerika gibt es derzeit nur in Mexiko, Brasilien und in Argentinien atomare Anlagen. Neben Chile will auch Venezuela, das ebenfalls erdbebengefährdet ist, den Bau von Atomkraftwerken prüfen. (TK)