Vulkanzähmen leicht gemacht

Ihren ersten Vulkan, Pacaya, bestieg die kleine Athletin 2014 im Alter von fünf Jahren. Nur zwei Jahre später hatte Stephanie bereits 20 der 37 Vulkane Guatemalas erklommen. Für dieses Jahr hat sich die kleine Sportlerin ein neues Ziel gesetzt: Sie möchte die höchsten Berggipfel Zentralamerikas besteigen.

Ihr Großvater und ihre Eltern, Carlos und Mónica Aragón, sind leidenschaftliche Bergsteiger durch sie hat Stephanie die Liebe zum Bergsteigen und zu abenteuerlichen Reisezielen entdeckt. Die Familie fing mit den kleinen und einfachen Vulkanen an. Mittlerweile hat Stephanie den Suchitán, den mit 2.042 Meter höchsten Vulkan des Landes, ebenso erobert, wie den fast 4.000 Meter hohen Tajumulco, den höchsten Vulkan Zentralamerikas.

Herausforderungen und Erinnerungen

Die ersten Erfahrungen in über 3.000 Meter Höhe waren für Stephanie jedoch ernüchternd. Vor allem der Sauerstoffmangel machte ihr zu schaffen. Sie gab jedoch nicht auf. „Monate später beschloss ich, dass ich es noch einmal versuchen wollte. Und dieses Mal schaffte ich es mit meinen Eltern bis ganz nach oben“, erzählt die stolze Stephanie. „Am Kraterrand denkst du, du seist im Himmel und nahe der Sonne. Ich liebe es zu klettern und ganz nach oben zu gelangen, weil ich dann das Gefühl habe, dass ich fliegen kann“, beschreibt Stephanie die Euphorie auf dem Gipfel.

Vorteile des Bergsteigens

Das Bergsteigen habe sehr positive Auswirkungen auf das Leben, sagen Stephanie und ihre Familie. Es helfe, den Gemütszustand und die Muskelkraft zu verbessern, neue Orte und ungewöhnliche Menschen kennenzulernen sowie den Zusammenhalt der Familie und mit Freunden zu stärken. Stephanie hält sich selbst für schüchtern. „Aber die Wanderungen haben mir geholfen, mich mit anderen Leuten besser zu verständigen, meinen Freunden zu vertrauen und trotz der Rückschläge weiterzumachen“, sagt sie. Die Schule hat sie für ihr ungewöhnliches Hobby nicht vernachlässigt. Keine einzige Stunde habe sie verpasst, erzählen ihre Eltern, denn zum Glück lerne sie sehr gern. Stephanie besucht derzeit die dritte Klasse.

Guatemala ist durchzogen von einer mächtigen Vulkankette; von den 288 identifizierten Strukturen vulkanischen Ursprungs sind 37 als Vulkane anerkannt. Vor einem größeren Aufstieg empfehlen Experten, sich mit kleinen Wanderungen vorzubereiten und einen Ortskundigen zu Rate zu ziehen, der Risiken abschätzen kann und die Routen mit ihrer ortsspezifischen Flora und Fauna gut kennt.

Autorin: Cory Unverhau