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Guatemala |

Vulkan erneut ausgebrochen

Rettungskräfte bei der Räumung von Vulkanasche in San Miguel Los Lotes (Foto: Reuters/L. Echeverria)
Rettungskräfte bei der Räumung von Vulkanasche in San Miguel Los Lotes (Foto: Reuters/L. Echeverria)

Nach der heftigen Vulkaneruption mit zahlreichen Todesopfern in Guatemala ist der Volcán de Fuego (Feuervulkan) wieder aktiv geworden: Er stieß erneut geschmolzenes Gestein und heiße Gase aus. Am Südhang des Berges wälzte sich wieder Lava hinab, wie der Katastrophenschutz des mittelamerikanischen Landes mitteilte. Zudem wurde ein dichter Rauch- und Aschevorhang erwartet, wie das Institut für Vulkanologie auf Twitter erklärte. Der Lavastrom könne heiße Gase absondern, weshalb das Gebiet unbedingt gemieden werden sollte.

 

Sechs Ortschaften im Gefahrengebiet wurden nach Angaben des Katastrophenschutzes evakuiert. Ärzte, Helfer und Journalisten seien aus der Region um den Feuervulkan in Sicherheit gebracht, teilte die Feuerwehr von Guatemala-Stadt auf Twitter mit.

 

Zwei Ortschaften verwüstet

 

Der 3763 Meter hohe Feuervulkan südwestlich von Guatemala-Stadt war am Sonntag ausgebrochen. Glühend heiße Lava ergoss sich über eine Strecke von acht Kilometern und zerstörte zwei Ortschaften nahezu vollständig. Rauchsäulen waren bis zu zehn Kilometer in die Atmosphäre aufgestiegen. Es war der schwerste Ausbruch des Feuervulkans seit 40 Jahren. Mindestens 72 Menschen, darunter viele Kinder, kamen bei dem Unglück ums Leben. Mindestens 46 Menschen wurden verletzt, die meisten davon schwer. Die verheerende Eruption dauerte insgesamt mehr als 16 Stunden. Die Behörden gaben die Zahl der Vermissten zuletzt mit 192 an. Der Katastrophenschutz richtete eine Homepage ein, auf der Menschen als vermisst gemeldet werden können. Vulkanologen warnten, weitere Ausbrüche seien möglich.

 

Vertreter der Katastrophenschutzbehörde versuchen weiter, sich in den Dörfern rund um den Vulkan einen Überblick zu verschaffen. Mehr als 5000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Insgesamt sind mehr als 1,7 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen. Am stärksten wurden die Dörfer am Südhang des Vulkans getroffen. In dem zerstörten Ort San Miguel Los Lotes sah ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP eine trostlose Landschaft mit zerstörten Häuschen, rußgeschwärzten Leichen von Menschen, Hunden, Hühnern und Enten inmitten von Schlamm und noch rauchender Asche.

Anwohner wurden überrascht

Der Volcán de Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen in dem mittelamerikanischen Land. Seit 2002 zeigt der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder eine verstärkte Aktivität. Erst im Mai war der Vulkan ausgebrochen und hatte eine Schlammlawine ausgelöst. Dennoch wurden die Menschen in seinem Umkreis von der Schnelligkeit und Heftigkeit der aktuellen Eruptionen überrascht.

Staatspräsident Jimmy Morales, der eine dreitägige Staatstrauer angeordnet hatte, besuchte am Montag das Unglücksgebiet. In der Nähe des Vulkans liegt auch die bei Touristen beliebte Stadt Antigua mit ihren Gebäuden aus der spanischen Kolonialzeit.

 

Der Ausbruch war nach Einschätzung des Vulkanologen David Rothery von der britischen Open University deshalb so verheerend, weil es sich offenbar um einen pyroklastischen Strom handelte. Dabei strömen glühend heiße Gaswolken und Gesteinsbrocken mit hoher Geschwindigkeit die Flanken eines Vulkans herab. Pyroklastische Ströme bewegen sich sehr viel schneller vorwärts als Lavaströme, so dass Anwohnern keine Zeit bleibt, sich zu retten.

 

Quelle: Deutsche Welle, kle/hk (dpa, ape, rtr, afp)

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