Vier Tote nach Polizeieinsatz
Vier Tote und 71 Verletze hat es bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und protestierenden Studenten und Anwohnern in der zentralperuanischen Regionalhauptstadt Stadt Huancavelica gegeben. Wie der Präsident der gleichnamigen Region Maciste Díaz gegenüber dem TV-Sender „N“ am Mittwoch erklärte, handele es sich bei den bisher identifizierten Toten um einen Wachmann des Verwaltungsgebäudes der Regionalregierung, einen 22 Jahre alten Studenten und ein 14-jähriges Mädchen. Der vierte Tote wurde von einem LKW zerquetscht, der bei der Errichtung einer Straßenblockade umfiel.
Am Dienstag waren rund 1500 Anwohner von Huanvelica auf die Straße gegangen, um gegen die geplante Gründung einer zweiten Universität in einer der ärmsten Regionen Perus zu protestieren. Damit würde das Budget der „Universidad Nacional de Huancavelica“ (UNH) drastisch gekürzt, so die Sorge der Demonstranten. Gleichzeitig hatten die Bewohner der Gemeinde von Tayacaja, Ort der Neugründung der „Autonomen Universität von Tayacaja“ (UNAT), mit der Besetzung eines Wasserkraftwerkes gedroht, sollten die Behörden den Protesten nachgeben. Beim Versuch der Polizei die Demonstration mit Gewalt aufzulösen eskalierte die Situation, so verschiedene Medien.
40 Tage vor Antritt des gewählten Präsidenten Ollanta Humala weist Perus scheidende Regierung jede Verantwortung von sich. „Das ist ein Projekt zweiter Parlamentarier, das im Kongress verabschiedet wurde und die Universität von Tayacaja auf Grundlage der Budgetkürzung einer anderen Hochschule gründet“, so Kabinettschefin Rosario Fernández 450 Kilometer vom Ort des Geschehens in Lima. (bb)