Viele Unregelmäüigkeiten bei Adoptionen
Die von den Vereinten Nationen unterstützte Menschenrechtsorganisation "Comisión Internacional Contra la Impunidad en Guatemala (CICIG)" hat auf eine hohe Zahl von Unregelmäßigkeiten bei den rund 400 offiziell registrierten Adoptionen in Guatemala seit der Gesetzesverschärfung vor zwei Jahren hingewiesen.
Nach Angaben von CICIG-Büroleiter Francisco Dall’Anese würden derzeit mindestens 50 Fälle vom zuständigen Ministerium untersucht. Illegale Adoptionen in Guatemala seien ein einträgliches Geschäft, da vor allem ausländische Elternpaare hohe Geldsummen bezahlen würden, um die hohen bürokratischen Hürden zu umgehen. Oft würden mit Wissen der Behörden ausländische Interessenten als "Pflegeeltern" deklariert, um eine Ausreise der Kinder zu ermöglichen.
Die CICIG forderte die guatemaltekische Regierung auf, die Anstrengungen im Kampf gegen die illegalen Adoptionen zu erhöhen und die Rechte der Kinder weiter zu stärken. Guatemala gilt nach China als wichtigster "Lieferant" für kinderlose Eltern in den USA. Adoptionsfirmen setzen im Jahr schätzungsweise etwa 100 Millionen Dollar um. Nach heftigen Protesten gegen die florierende Adoptionsindustrie hatte das mittelamerikanische Land 2008 das Adoptionsrecht verschärft. (TK)