Versammlung diskutiert über Migration und ihre Konsequenzen
Im Fokus stehen Frauen und Kinder.
Puerto Principe. Die Versammlung „Migrantenströme der Karibik 2009“ des Jesuitenflüchtlingsdienstes und Migration (SJRM) trifft sich in diesen Tagen in der haitianischen Hauptstadt. Dort wird eine neue Studie über den Menschenhandel und -verkehr in Grenzgebieten vorgestellt. Der Fokus richtet sich dabei besonders auf Fälle, in denen Frauen und Kinder betroffen sind.
Zu dem Treffen vom 23. bis 26. Oktober werden neben den Verantwortlichen des SJRM auch Vertreter aus Kanada, Venezuela, den USA, Ecuador und der Dominikanischen Republik erwartet, um über die Situation haitianischer Flüchtlinge in ihren Ländern zu informieren. Zum Abschluss der Versammlung wird Michelle Pierre Louis, Premierministerin, erwartet.
Viele Haitianer, besonders aus ländlichen Gebieten, zieht es ins Ausland. Hauptziele der Migranten sind die Dominikanische Republik und die USA. Viele von ihnen überqueren die Grenzen ohne entsprechende Dokumente und sind so gezwungen, Hilfsjobs, zum Beispiel in der Landwirtschaft, anzunehmen. In der Dominikanischen Republik wird ein Großteil der Arbeit auf Zuckerrohrplantagen von Haitianern geleistet. Die jährlichen Geldüberweisungen aus dem Ausland nach Haiti in Höhe von schätzungsweise 100 Millionen US-Dollar sind vor allem den Migranten zu verdanken. Sie unterstützen vom Ausland aus ihre Familien in der Heimat. Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre.
Text: leif