Verhaftung nach Schüssen
Nachdem letzte Woche auf einer Demonstration in Buenos Aires ein 23 Jahre alter Aktivist von Unbekannten erschossen wurde, ist es laut Angaben der Staatsanwaltschaft am Sonntag zu einer ersten Verhaftung gekommen. Dabei handelt es sich um einen Ex-Gewerkschaftler der offiziellen Eisenbahnergewerkschaft »Unión Ferroviaria« (UF), der sein Opfer laut Videoaufnahmen mit einem Schuss aus einer Pistole getötet haben soll.
Mariano Ferreyra, der im Krankenhaus seiner Schusswunde erlag, war als Mitglied der »Arbeiterpartei« (PO) einer der Hauptorganisatoren der Demonstration, in der über Subunternehmen angestellte Arbeiter der staatlich-privaten Eisenbahnfirma »Ferrocarril Roca« gegen ihre Entlassungen protestierten. Als sie die Gleise eines Bahnhofes blockieren wollten, griffen UF-Mitglieder die freien Arbeiter mit Waffen an, nachdem Polizeikräfte vergebens versucht hatten, die Gruppen voneinander zu trennen.
Oppositionelle Medien berichteten, Präsidentin Christina Fernández habe die gewaltsame Auflösung der Proteste durch die Schlägertrupps der offiziell anerkannten UF persönlich angeordnet, was die Staatschefin unmittelbar dementierte. José Pedraza, Chef der UF, bedauerte die Eskalation der Gewalt.
Seine Mitglieder hätten jedoch lediglich »ihre Arbeitsplätze verteidigt«. (bb)