Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von El Salvador wurden im vergangen Jahr 1.639 Fälle von Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel gemeldet. Im Juli dieses Jahres hatte ein Fall für Aufsehen gesorgt, bei dem eine Familie sich durch den Verzehr von mit Pestiziden behandelten Pflanzensamen vergiftet hatte.
Dabei waren zwei Kinder gestorben und fünf weitere Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie Maistortillas aus Mais gegessen hatten, der nur zur Aussaat und nicht zum Verzehr freigegeben ist. Die Samen sind mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden.
Das Saatgut wird von der Regierung im Rahmen eines Unterstützungsprogramms an die Bauern verteilt. Aus Unkenntnis habe die Familie geglaubt, dass der Mais durch Waschen und Kochen genießbar werde, was jedoch nicht der Fall ist. Angestellte des landesweiten technischen Zentrums für Land- und Forstwirtschaft CENTA versicherten jedoch, dass sie bei Informationsveranstaltungen die bäuerlichen Gemeinden über die richtige Verwendung des Saatguts informieren würden. Die Verpackung würde außerdem auf die Ungenießbarkeit des Inhalts hinweisen.
Neben dem Vergiftungsfall in der Familie sind im vergangenen Jahr noch 15 weitere Personen an der Einnahme von Pflanzenschutzmitteln gestorben, sieben Personen kamen außerdem zu Tode, weil sie Pflanzenschutzmittel eingeatmet hatten. Bei den Opfern handele es sich meist um Männer zwischen 21 und 30 Jahren, die sich beim Gebrauch der Mittel nicht genügend schützten oder nicht ausreichend als Gifte gekennzeichnete Mittel zu sich nähmen, so das Ministerium. (bh)
Quelle: Adital