Venezuela ist neues Mercosur-Mitglied
Seit Dienstag ist Venezuela das fünfte Vollmitglied im Regionalbündnis »Gemeinsamer Markt des Südens« (MERCOSUR). Der Eintritt der 28-Millionen-Einwohnernation war möglich geworden, nachdem die bestehenden Mitglieder Argentinien, Brasilien und Uruguay die Mercosur-Mitgliedschaft Paraguays wegen des international umstrittenen Absetzungsverfahrens von Präsident Fernando Lugo suspendiert hatten.
Paraguay hatte die vom Karibikstaat beantragte Vollmitgliedschaft bisher blockiert. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, dessen Land turnusmäßig die Präsidentschaft des Wirtschaftsblocks inne hat, begrüßte Venezuela auf einer offiziellen Beitrittsfeier zu Wochenbeginn: »Mercosur reicht jetzt von Patagonien bis zur Karibik«. Auch Brasiliens Industriekammer (CNI) erklärte ihr »Wohlwollen«.
Der Beitritt Venezuelas, das neuesten Schätzungen über die weltweit größten Erdölvorkommen verfügt, erhöhe den Anteil von Mercosur am südamerikanischen Markt von bisher 70 auf 80 Prozent. Mercosur wurde 1991 im paraguayischen Asunción gegründet und kommt auf eine jährliche Wirtschaftsleistung von einer Billion US-Dollar. Laut des Protokoll von Ushuaia können nur demokratische Staaten Mitglied sein. (bb)