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Mexiko |

UV-Licht säubert Schmutzwasser

Direkt neben dem Eingang zur Wasseraufbereitungsanlage können die Schüler ihre Flaschen auffüllen. Foto: Cántaro Azul
Direkt neben dem Eingang zur Wasseraufbereitungsanlage können die Schüler ihre Flaschen auffüllen. Foto: Cántaro Azul

Eines der größten Probleme in Chiapas, dem südlichsten Bundesstaat Mexikos, ist die Wasserverschmutzung und der fehlende Zugang zu Trinkwasser, insbesondere in ländlichen Gegenden. Landesweit haben mehr als 20 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, was zu schweren Darmkrankheiten und Durchfall führt und damit auch Unterernährung begünstigt, vor allem bei Kleinkindern.

Empowerment von kommunalen Wasserverwaltern

2006 hat die gemeinnützige Stiftung Cántaro Azul (Blauer Krug) mit Sitz in San Cristóbal de las Casas in Chiapas eine bis dahin in Mexiko einzigartige soziale Initiative gestartet: Kleine Gemeinden und Gemeinschaften übernehmen selbst die Verantwortung für die Aufbereitung von Trinkwasser. Die Technik basiert auf Ultraviolett-Technologie, die von Chemikalien und Bakterien verseuchtes Wasser vollständig reinigt und desinfiziert. Die Technologie trägt den Namen Cántaro UV und wurde von der Stiftung in Kooperation mit der Universität von Kalifornien in Berkeley in den USA entwickelt. Cántaro UV wurde vor allem in Häusern, Schulen und Gemeinschaftsläden in ländlichen Regionen installiert.

Die UV-Technik selbst ist nur ein Teil eines wesentlich umfassenderen Programms mit dem Titel "Kommunale Netzwerke", das auch auf politischer Ebene darauf zielt, das Recht auf sauberes und bezahlbares Wasser für alle zu gewährleisten. Dazu werden beispielsweise Männer und Frauen in den Gemeinden zu kommunalen Wasserverwaltern ausgebildet und geschult. Durch Prozesse der Beteiligung, Vertrauensbildung und Mitverantwortung übernehmen die Einwohner das Wassermanagemtent selbst. "Uns ist es gelungen, mit diesem Progamm ein wirtschaftlich nachhaltiges Modell in den ländlichen Gemeinden zu entwickeln. Allianzen mit der Regierung ermöglichen die Finanzierung der Infrastruktur der Technologie, während die Familien die Verantwortung des Betriebs und der Wartung der Systeme übernehmen", sagt Fermín Reygadas Robles Gil, Gründer und Direktor von Cántaro Azul.

Die UV-Technologie ist leicht zu handhaben, schnell und effektiv. Eine Ultraviolettlampe von nur 15 Watt wird oberhalb eines mit Wasser gefüllten Behälters angebracht und desinfiziert in weniger als fünf Minuten die Menge an Wasser, die eine Familie an einem Tag konsumiert. Die Technologie ist auch deshalb so beliebt, weil sie nicht nur krankmachende Mikroorganismen enfternt sondern vor allem den Geschmack des Wassers nicht verändert. Neben UV-Licht verwendet Cántaro Azul verschiedene Filtersysteme, einschließlich Aktivkohle- und Sandfilter. Die Einwohner zahlen monatlich Kleinstbeträge von 0,67 Euro für die Säuberung des Wassers und haben es dank des Programms geschafft, einen Fond für Betrieb und Wartung einzurichten. Heute konsumieren über 100.000 Menschen in mehr als neun Staaten Mexikos sauberes Wasser, wobei Chiapas die Schwerpunktregion von Cántaro Azul ist.

Sauberes Wasser für Schulen

Das Hauptziel der Stiftung ist die Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität, insbesondere von Kindern. In vielen ländlichen Schulen in Mexiko gibt es keinen Zugang zu Leitungswasser, weshalb die Organisation das Programm "Sicheres Wasser in Schulen" ins Leben gerufen hat. Jede Schule hat ihre eigene Wasseraufbereitungsanlage, welche mit Filtersystemen und UV-Technologie ausgestattet ist. Die Kinder füllen dort ihre Flaschen mit sauberem Wasser auf und lernen zudem anhand von anschaulichen Informationstafeln, wie der Wasserkreislauf funktioniert und wie gefährliche Magen-Darm-Erkrankungen vermieden werden können.

Seit den schweren Erdbeben vom vergangenen September unterstützt Cántaro Azul darüber hinaus im Rahmen des Programms "Sicheres Wasser, Hygiene und Sanierung" die am schwersten betroffenen ländlichen Gemeinden in den Staaten Chiapas, Oaxaca, Morelos und Puebla mit sicheren Wasserlösungen für Herbergen, Betreuungseinrichtungen, Schulen und Haushalten. Dabei arbeitet die Stiftung eng mit UNICEF México zusammen.

Autorin: Cory Unverhau

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