US-Multi Chevron muss Entschädigungen zahlen
Die ecuadorianische Justiz hat das US-Erdölunternehmen Chevron Corporation am Montag wegen massiver Umweltschäden in der Amazonasregion zu acht Milliarden Dollar Entschädigungszahlungen verurteilt. Nach Angaben des "Wall Street Journals“ soll Chevron sogar mehr als 8,6 Milliarden Dollar zahlen. Sollte sich der Konzern in Zeitungsanzeigen in Ecuador und den USA nicht binnen 15 Tagen entschuldigen, drohte der Richter, die Strafe zu verdoppeln.
Der US-ölmulti bezeichnete die Gerichtsentscheidung als „illegitim und nicht anwendbar“ und kündigte an, vor internationalen Gerichtshöfen in Berufung zu gehen. Chevron behauptet, Texaco habe die Umweltschäden behoben. Texacos früherer nationaler Partner, das staatliche ölunternehmen Petroecoador, habe dagegen später erneut die Umwelt verschmutzt.
Das Provinzialgericht von Sucumbíos hatte nach 17 Jahren Rechtsstreit über den Fall entschieden. Indigene Gemeinschaften hatten zunächst ihre Klage gegen das Unternehmen Texaco vor US-amerikanische Gerichten gebracht: Texaco habe zwischen 1964 und 1990 giftige Abwässer in den Boden sickern lassen, die der Umwelt und den dort lebenden Menschen großen Schaden zugefügt hätten. 2001 übernahm Chevron Texaco und der Fall wurde nach Ecuador übertragen.
Tatsächlich sind die Urwälder, in denen öl gefördert wird, vielerorts stark mit ölresten verschmutzt. Trinkwasser und Fische in vielen Flüssen der Region sind mit giftigen Rückständen belastet. Die indigenen Gemeinschaften hatten ursprünglich noch höhere Reparationen gefordert. Dennoch zeigte sich ihr Anwalt Pablo Fajardo zufrieden: „Diese Geschichte beginnt sich zu verändern.“ (vh)
Quellen: Púlsar, Wall Street Journal