US-Gericht bestätigt Umwelt-Strafe für Chevron
Der jahrelange Rechtsstreit zwischen dem US-Energieunternehmen Chevron und Geschädigten der Umweltkatastrophe im Erdöl-Förderkomplex Lago Agrio in Ecuador ist in die nächste Runde gegangen. Am Dienstag lehnte das Oberste Gericht der Vereinten Staaten von Amerika (USA) den Einspruch des Tankstellen-Multis gegen Zahlung von Entschädigungen an 30000 Amazonas-Indigene ab, berichtet die Nachrichtenagentur BBC.
Chevron hatte das US-Gericht angerufen, um die drohende Strafe in Höhe von 18,2 Milliarden US-Dollar abzuwenden. Zu diesen Entschädigungszahlungen hatte ein Gericht in Ecuador den Rechtsnachfolger des 2001 aufgekauften ölunternehmens Texaco mit Sitz im kalifornischen San Ramon bereits im Februar 2011 verurteilt. Ein Jahr später war das von Chevron angefochtene Urteil in zweiter und letzter Instanz von einem ecuadorianisches Gericht bestätigt worden.
Bis zur Entscheidung des Obersten Gerichts hatten die Anwälte des Energieunternehmens ihre Verteidigung auf dem Vorwurf aufgebaut, das gegen die Firma angestrengte Verfahren sei »betrügerisch« und die von 1964 bis 1990 verursachten Schäden an Mensch und Umwelt seien abgegolten. In einer ersten Presseerklärung erklärte Chevron die »Enttäuschung« über die höchstrichterliche Entscheidung und kündigte weitere Schritte gegen die »Versuche zur Durchsetzung eines betrügerischen Urteils durch den Anklageanwalt« an.
In Ecuador wurde die Entscheidung der US-Richter begrüßt. Das Urteil »bedeutet, dass Chevron keine Wahl mehr bleibt«, erklärte der Anwalt der Geschädigten Pablo Fajardo im staatlichen Sender Gama TV. (bb)